Hamburg. St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler reagiert auf Aussagen zu den weiter stockenden Verhandlungen. Gibt es noch eine Chance auf Einigung?

St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler hat im seit Monaten andauernden Poker um eine Verlängerung seines Vertrages den Ball erneut zu Sportchef Andreas Bornemann zurückgespielt und ihm in einer Aussage ausdrücklich widersprochen.

„Es gibt Dinge, die für den Verein nicht infrage kommen, und welche, die für den Trainer und seine Berater nicht vorstellbar sind“, hatte Sportchef Bornemann am Mittwoch während des Trainingsaufenthaltes auf Mallorca gesagt. „Irgendwann sind alle Argumente ausgetauscht, und man dreht sich im Kreis.“

St. Paulis Trainer: „Chance, dass wir uns einigen“

Diesen Satz des Sportchefs wollte Hürzeler auf Abendblatt-Nachfrage so nicht stehenlassen: „Ich sehe es nicht, dass wir uns im Kreis drehen und ich bleibe dabei, dass wir definitiv eine Chance haben, uns zu einigen“, stellte er vielmehr klar. Fortsetzung wird also folgen. Wie der entscheidende Punkt einer Ausstiegsklausel, die schon in diesem Sommer vom Trainer gezogen werden kann, zu lösen ist, bleibt aber weiter offen. Hürzeler und seine Berater wollen sie, Bornemann und die Vereinsführung lehnen sie ab.

Die Anhänger des FC St. Pauli umtreibt vor dem Zweitliga-Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr / Sky) neben dieser weiterhin ungeklärten Zukunft von Trainer Fabian Hürzeler über das Saisonende hinaus, vor allem die Frage: Welche Reaktion wird die Mannschaft, die noch immer die Tabelle anführt, auf ihre am vergangenen Sonnabend beim 1. FC Magdeburg erlittene erste Saison-Niederlage in der Liga zeigen?

Kommt sie ähnlich stark zurück wie nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal, als es vor zwei Wochen einen verdienten 3:2-Sieg gegen den damaligen Tabellenzweiten SpVgg. Greuther Fürth gab? Oder macht es sich plötzlich doch Verunsicherung breit und möglicherweise die Angst, etwas zu verlieren zu haben?

St. Paulis Gegner holte neun Punkte in der Rückrunde

Fakt ist, dass am Sonntag Gegner Eintracht Braunschweig keinesfalls an seinem 15. Tabellenplatz gemessen werden darf. Vielmehr hat sich das Team aus der Löwenstadt in den vergangenen Wochen stabilisiert, die direkten Abstiegsplätze verlassen und steht in der Rückrundentabelle mit neun Punkten aus vier Spielen genauso gut dar wie der FC St. Pauli. Nur Hannover 96 (zehn Punkte) ist besser aus der kurzen Winterpause gekommen.

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Daher verwundert es auch nicht, dass St. Paulis Trainer Hürzeler den kommenden Gegner lobt. „Die Eintracht ist im Moment eine der besten Mannschaften der Zweiten Liga. Wenn man die aktuellen Formkurven nimmt, ist es ein Spitzenspiel“, sagte er jetzt. Dabei strich er heraus, dass die Niedersachsen defensiv sehr kompakt stehen und über ihre schnellen Außenbahnspieler gefährlich kontern können.

Positives Fazit der Trainingstage auf Mallorca

Nach einem Training an diesem Freitag fliegt die Mannschaft am Abend von Mallorca zurück nach Hamburg, wo es am Sonnabend noch einmal eine Abschlusseinheit geben wird. Hürzeler zog ein positives Fazit des Trainingsaufenthalts auf Mallorca in dieser Woche.

„Wir hatten hier super Bedingungen und konnten sehr gut trainieren. Das war auch der Grund der Reise. Alle waren sehr motiviert und haben an einem Strang gezogen, wir hatten hier ein richtiges Wir-Gefühl“, sagte Hürzeler. „Die Jungs haben hier viel Zeit miteinander verbracht und gemeinsam etwas unternommen.“