Hamburg. Der Spitzenreiter der Zweiten Liga kann keine professionellen Einheiten in Hamburg durchführen und weicht daher nach Spanien aus.

Der vermutlich bekannteste Song des deutschen Partyschlagersängers Peter Wackel, er schreit geradezu danach, in diesen Artikel einzuleiten: „Malle ist nur einmal im Jahr" - mit Fäkalfloskel vorweg. Aber der FC St. Pauli gibt nun mal passenderweise einen feuchten Kehricht auf die Trainingsbedingungen an der Kollaustraße und fliegt in der kommenden Woche auf die Balleareninsel, um sich dort auf das Zweitligaspiel am Sonntag, 18. Februar (13 Uhr/Millerntor-Stadion) gegen Eintracht Braunschweig vorzubereiten.

Gezwungenermaßen wohlgemerkt. Denn die anhaltenden Regenfälle der vergangenen Wochen machen es derzeit schier unmöglich, einen angemessenen Trainingsbetrieb in Hamburg abzuhalten. Um professionellere Bedingungen vorzufinden, fliegen die Hamburger daher kurzfristig nach Spanien.

FC St. Pauli trainiert eine Woche auf Mallorca

Am Montagnachmittag wird die Mannschaft nach Palma de Mallorca aufbrechen. Teile des Betreuerstabs reisen ihr am Vormittag bereits voraus, um die Organisation vor Ort zu vereinfachen und auch den Transfer vom Flughafen zum Steigenberger-Hotel in Camp de Mar, in dem das Team absteigt, zu arrangieren.

Das Fünf-Sterne-Haus ist eine gute halbe Fahrstunde vom Ciudad Deportiva Antonio Asensio, dem Trainingsgelände des sich im Abstiegskampf befindlichen spanischen Erstligisten RCD Mallorca entfernt, auf dem der Zweitligaspitzenreiter seine Einheiten absolvieren wird.

Wird der Rasen an der Kollaustraße ausgetauscht?

In der Zwischenzeit könnte der Rasen im Trainingszentrum an der Kollaustraße theoretisch ausgetauscht werden. Der vom Eingang auf die Anlage gesehen vordere Platz hatte erst vor zwei Jahren einen neuen Rasen bekommen.

Der hintere, auf dem häufiger trainiert wird, stand aber nach dem Starkregen sowie durch getauten Schnee unter Wasser. Das lag auch daran, dass das versickerte Wasser nicht mehr in die Kollau ablaufen konnte, als diese Hochwasser führte.

Vier Einheiten auf den Plätzen eines spanischen Erstligisten

Währenddessen sind bei den Profis am Dienstag zwei Trainings vorgesehen, am Mittwoch begrüßt Cheftrainer Fabian Hürzeler seine Akteure lediglich vormittags auf den für diese Jahreszeit hervorragend präparierten Plätzen. Donnerstag ist frei, am Freitag wird im Anschluss an die diesmal aus Spanien übertragene Spieltagspressekonferenz nochmals geübt.

„Viel Regen, dazu Schnee und Eis – all das hat den Plätzen sehr zu schaffen gemacht“, sagt Sportchef Andreas Bornemann. „Ich danke unseren Greenkeepern für ihren unermüdlichen Einsatz. Doch irgendwann stoßen auch sie an ihre Grenzen.“

Der Rückflug ist für Freitagnachmittag vorgesehen. Planmäßig sollen die Kiezkicker um 19.20 Uhr wieder auf dem Helmut-Schmidt-Flughafen landen. Sollte die ungewöhnliche Art der Vorbereitung Früchte tragen und in einem Sieg gegen Braunschweig - und später womöglich im Aufstieg in die Bundesliga enden, erscheint ein Partytrip in Richtung Ballearen denkbar. Dann wäre „Malle" zweimal im Jahr.