Hamburg. Welchen Einfluss St. Paulis Trainer Hürzeler trotz seiner Gelbsperre auf sein Team nehmen will und was er Co-Trainer Nemeth zutraut.
An die jüngsten drei Begegnungen mit Fortuna Düsseldorf hat Fabian Hürzeler keine allzu guten Erinnerungen. Das hat für den Trainer des FC St. Pauli vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit den Rheinländern am Sonnabend (20.30 Uhr) einen einfachen Grund. Dreimal in Folge erzielte das Team vom Millerntor gegen die Rheinländer keinen Treffer, was für St. Pauli höchst ungewöhnlich ist.
Zuletzt gab es am Millerntor zweimal ein 0:0. Davor, als Hürzeler noch Co-Trainer unter Timo Schultz war, setzte es in Düsseldorf eine 0:1-Niederlage. Diesmal wird Hürzeler als Trainer des Zweitliga-Spitzenreiters noch einmal eine andere Rolle kennenlernen, aus der er das Spiel in der prall gefüllten Arena am Rhein verfolgen wird.
St. Pauli dreimal in Folge torlos gegen Düsseldorf
Nachdem er zuletzt gegen Kaiserslautern (2:0) die vierte Gelbe Karte der Saison gesehen hatte, ist er für ein Spiel gesperrt und muss sich das Match von der Tribüne aus ansehen. Als er sich jetzt mit dieser Sperre etwas intensiver befasste, stellte er jedoch Überraschendes fest.
„Es ist mehr erlaubt, als wir dachten. Es ist tatsächlich ein großer Unterschied zwischen einer Gelb- und einer Rotsperre. Deshalb darf ich vor dem Spiel und auch während der Halbzeitpause bei der Mannschaft sein“, berichtete der 30-Jährige am Donnerstag. Zunächst war er davon ausgegangen, dass er sich bereits eine Stunde vor dem Spiel und dann bis nach dem Abpfiff von der Mannschaft fernhalten muss.
Videoanalyst Marschall hält Kontakt zur Bank
Wo genau er sitzen wird, während der Ball rollt, wollte Hürzeler auf der turnusmäßigen Pressekonferenz am Donnerstag allerdings nicht verraten. Es liegt allerdings nahe, dass dieser Standort nicht allzu weit entfernt vom Video- und Spielanalysten Ole Marschall sein wird, der auch sonst regelmäßig Kontakt zur Trainerbank hat.
Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. FC St. Pauli 34 / 62:36 / 69
2. Kiel 34 / 65:39 / 68
3. Düsseldorf 34 / 72:40 / 63
4. HSV 34 / 64:44 / 58
5. Karlsruhe 34 / 68:48 / 55
6. Hannover 34 / 59:44 / 52
7. Paderborn 34 / 54:54 / 52
8. Fürth 34 / 50:49 / 50
Dort wird auf jeden Fall Co-Trainer Peter Németh während des Spiels Hürzelers Rolle übernehmen. „Peter ist ein absoluter Fachmann. Ich vertraue ihm zu mehr als einhundert Prozent. Er hat eine große Erfahrung und ein besonderes Auge für das Spiel. Er weiß genau, wie man Spiele gewinnt“, lobte Hürzeler den 51-Jährigen.
Hürzeler über Co-Trainer Németh: „Er weiß, wie man Spiele gewinnt.“
„Auch sonst, wenn ich auf der Bank bin, sind wir immer im Austausch mit den Videoanalysten von oben. Daher werden wir auch jetzt alles ausnutzen, was im erlaubten Bereich ist“, stellte Hürzeler klar. „Wie genau der Kontakt abläuft, wissen wir aber noch nicht.“
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Grundsätzlich gehe es bei der Analyse des Spiels von oben darum, bestimmte Muster zu erkennen. „Es geht nicht um jede einzelne Szene. Wenn ich alles erfahren würde, was während des Spiels zwischen dem Videoanalysten und unserem Torwarttrainer Marco Knoop, der der den Kontakt hält, besprochen wird, würde ich verrückt werden“, sagte Hürzeler.
St. Pauli spielt drei Tage später wieder gegen Düsseldorf
Grundsätzlich stehen alle Spieler zur Verfügung, die auch beim Sieg gegen Kaiserslautern im Kader waren. Rücksicht darauf, dass es schon drei Tage später im DFB-Pokal-Viertelfinale ein erneutes Aufeinandertreffen mit Fortuna Düsseldorf, dann am Millerntor, geben wird, will Hürzeler in seiner Aufstellung und Ausrichtung nicht nehmen, stellte er klar.