Hamburg. Der FC St. Pauli tritt am Sonnabend beim Schlusslicht VfL Osnabrück an. Wie die Hamburger anreisen, ist jedoch noch offen.
Es ist für die Mannschaft des FC St. Pauli eine der kürzeren Anreisen zu einem Auswärtsspiel. Nur 235 Kilometer liegen zwischen dem heimischen Millerntor-Stadion und dem Stadion an der Bremer Brücke in Osnabrück. Dort treten die Kiezkicker am Sonnabendabend (20.30 Uhr) als Tabellenführer der Zweiten Liga beim Schlusslicht VfL an. Doch um die Anreise gibt es noch Fragezeichen.
Diese hängen nicht etwa mit einer vernachlässigten Planung von Teammanager Jonas Wömmel zusammen, sondern mit dem Warnstreik der Lokführer-Gewerkschaft GDL. Dieser soll zwar am Freitagabend beendet sein, doch die Auswirkungen könnten sich bis in den Sonnabend ziehen.
FC St. Pauli vor der Frage: Zug oder Mannschaftsbus
Und hier kommt der FC St. Pauli ins Spiel. „Wenn es mit dem Zug möglich ist, werden wir am Sonnabend fahren. Wenn wir aber mit dem Bus fahren müssen, werden wir natürlich schon am Freitag fahren“, sagte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler am Donnerstagmorgen, also wenige Stunden vor Beginn des Warnstreiks. Das Risiko, am Spieltag mit dem Mannschaftsbus im Stau steckenzubleiben, will man eben auch nicht eingehen.
Unabhängig vom Tag und Verkehrsmittel der Anreise geht es für die Mannschaft des FC St. Pauli in Osnabrück darum, vier Tage nach dem Einzug ins Pokal-Viertelfinale die Tabellenführung in der Zweiten Liga und den Nimbus der Unbesiegtheit in dieser Saison zu verteidigen. Dies wird vor allem eine mentale Herausforderung nach dem emotionalen Stadtderby und Liga-Topspiel gegen den HSV am vergangenen Freitag.
Osnabrücks Trainerwechsel hatte keine sofortige Wirkung
„Wir dürfen uns von der Tabellensituation nicht blenden lassen“, sagt denn auch St.-Pauli-Trainer Hürzeler. Tatsächlich ziert der Gegner aus der Stadt des Westfälischen Friedens das Tabellenende der Zweiten Liga und hat dabei gerade einmal sieben Punkte aus 15 Spielen gesammelt, während St. Pauli mit 31 Zählern von der Spitze grüßt. Der Trainerwechsel von Tobias Schweinsteiger zu Uwe Koschinat hat beim VfL auch noch keine sofortige Besserung gebracht. Zuletzt gab es ein 0:4 beim FC Schalke 04.
„Osnabrück hat in dieser Saison auch schon viele unglückliche Spielverläufe gehabt“, betonte Hürzeler dennoch am Donnerstag. „Es ist eine Mannschaft, die sehr tief und kompakt steht, die aber auch sehr gute Fußballer in ihrem Kader hat. Wir wissen, dass es dort sehr schwer wird.“
Nur Banks und Zoller fehlen St. Pauli
Mit Ausnahme von Stürmer Simon Zoller, der noch unter muskulären Problemen leidet, und Kreuzbandriss-Patient Scott Banks steht Hürzeler der komplette Kader zur Verfügung. Auch Verteidiger Adam Dzwigala, der am Dienstag beim 4:1-Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale noch wegen einer Erkrankung gefehlt hatte, ist wieder einsatzbereit.
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Unterdessen ist Hürzeler davon überzeugt, dass gerade die Spiele gegen einen vermeintlich leichten Gegner von großer Bedeutung sind. „Für den Stand am Ende der Saison werden solche Spiele extrem entscheidend sein. Das habe ich auch den Spielen klargemacht. In einem Derby bist du immer motiviert, in einem Pokalspiel auch, weil es etwas Besonderes ist. Aber gegen einen Tabellenletzten an seine Grenze zu gehen, ist eine Herausforderung und ein Test für uns, wie weit wir in unserem Prozess sind“, betonte Hürzeler.
St. Pauli reist auf jeden Fall mit dem Bus zurück
Immerhin ist für die Mannschaft des FC St. Pauli die Rückreise in der Nacht zum Sonntag geklärt. „Da fahren wir mit dem Bus“, sagte Hürzeler. Eine schnelle und direkte Bahnverbindung zu so später Stunde gibt es – auch ohne Streik – ohnehin nicht.