Hamburg. Philipp Treu galt bei St. Pauli als Nachfolger von Kapitän Paqarada und musste lange auf seine Chance warten. Jetzt hat er neue Ziele.

Am Dienstag mischte er im Trainingsspiel wieder voller Intensität mit in der voraussichtlichen Startelf, mit der der FC St. Pauli das Heimspiel am Freitag (18.30 Uhr) gegen den Nordrivalen Hannover 96 bestreiten wird. Als Linksverteidiger zeigte Philipp Treu seine läuferischen Qualitäten ebenso wie seine technischen mit dem Ball. Keine Frage, der 22 Jahre alte Sommerzugang von der U-23-Mannschaft des SC Freiburg war der große Gewinner der englischen Woche des Teams vom Millerntor. Schoss er noch als Einwechselspieler den 2:1-Siegtreffer gegen den Karlsruher SC, so stand er danach sowohl beim Pokalspiel gegen Schalke 04 (2:1) als auch zuletzt beim 2:0 in Elversberg in der Anfangsformation.

So spielte sich Treu in St. Paulis Startelf

„Ich habe auch schon in den Wochen davor ein gutes Feedback vom Trainer und von den Mitspielern bekommen, die mir gesagt haben, dass ich dranbleiben soll und dass meine Chance kommen wird“, berichtete Treu jetzt. „Mit dem Tor gegen den KSC und dem Pokalspiel gegen Schalke war das schon eine coole Sache. Mir tat es extrem gut, mal wieder von Beginn an zu spielen. Wir spielen ja einen komplexen Fußball. Durch Spielminuten auf dem Platz hilft es extrem, in die Abläufe hineinzukommen. Das gibt mir dann auch eine größere Sicherheit im Positionsspiel.“

„Ich wusste um die Konkurrenzsituation hier, wusste aber auch, welch guter Fußball hier gespielt wird. Diese Herausforderung wollte ich auch annehmen, um mich dann auf Sicht auch beweisen zu können“, erklärt er seine Motivation, zum FC St. Pauli zu wechseln. Anfangs aber hätten die Spieler, die schon da waren, eben den Vorteil gehabt, das von Hürzeler implementierte Spielsystem viel besser zu kennen.

Treu brauchte Zeit für St. Paulis Spielsystem

Die Vorbereitung im Sommer habe nicht gereicht, um es komplett zu verinnerlichen. Nun aber kann Philipp Treu, der über Kaiserslautern und Leipzig nach Freiburg gekommen war, bedenkenlos in die Startelf gestellt werden. Und das sowohl als rechter als auch als linker Außenverteidiger – oder „Schienenspieler“, wie es neu-fußballerisch jetzt heißt.

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„Es zeichnet mich aus, dass ich nie den leichten Weg gegangen bin. Ich bin ein Kämpfer und früh von zu Hause weg. Andere haben Heimweh bekommen. Aber ich habe immer strikt das Ziel verfolgt, Fußballprofi zu werden“, sagt der in Heidelberg geborene Treu, der im Alter von 14 Jahren ins Nachwuchsleistungszentrum von RB Leipzig ging.

St. Paulis Treu nimmt sich mehr Torschüsse vor

Nachdem sein fulminanter Treffer gegen Karlsruhe seinem ersten Torschuss in der Zweiten Liga entsprungen war, hat sich Philipp Treu ein neues Ziel gesetzt: „Ich muss jetzt wohl ein paar Mal öfter auf das Tor schießen.“