Hamburg. Fußballfans des 1. FC Magdeburg beschweren sich über Verletzung der Intimsphäre im Millerntor-Stadion. Was die Polizei sagt.

Fußballfans des 1. FC Magdeburg haben sich während des Zweitligaspiels beim FC St. Pauli am Sonntag (0:0) über Filmaufnahmen der Hamburger Polizei in Toiletten des Gästeblocks im Millertor-Stadion beschwert.

„Geht´s noch? Wie sehr kann man die Privatsphäre von Fans verletzen? Hier scheint heute jede Regel außer Kraft gesetzt zu sein“, teilte die Fanhilfe Magdeburg dazu mit.

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Die Hamburger Polizei begründete die Aktion auf Anfrage damit, dass „Einsatzkräfte eine starken Farb/Lackgeruch wahrgenommen“ hätten. Bei der daraufhin erfolgten Kontrolle der Toiletten seien „frische Farbschmierereien festgestellt“ worden. Und weiter: „Diese wurden im weiteren Verlauf beweissicher dokumentiert.“

Dabei wurden auch die Personalien mehrerer Fans sichergestellt, was die Stimmung angeheizt habe: „Es kam zum Wurf eines Getränkebehältnisses in Richtung der Einsatzkräfte, zudem zu Beleidigungen.“ Weiter erklärte die Polizei: „Die Einsatzkräfte haben die Fans für die Durchführung der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen auch teils zurückdrängen oder unter Zwang festsetzen müssen.“

FC St. Pauli liegen keine Berichte über große Schäden vor

Die Fanhilfe Magdeburg, die sehr aktiv ist in der Interessenvertretung von Fußball-Anhängern gegenüber tatsächlichen oder vermeintlichen Übergriffen von Einsatzkräften, hatte schon bei der Anreise der FCM-Fans die Maßnahmen der Polizei kritisiert. Die Bundespolizei hatte starke Kräfte bei der Bahnanfahrt aufgeboten. Am Bahnhof Uelzen sei es zu Personalfeststellungen gekommen.

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„Clubfans wurden teilweise unter Androhung von Gewalt gehindert, die polizeilichen Maßnahmen zu dokumentieren. Bereits aufgenommene Fotos/ Videos müssen gelöscht werden“, erklärte die Fanhilfe Magdeburg. Dies sei rechtswidrig. Die Fans hatten die Partie unter das Motto „Rote Karte gegen Polizeigewalt“ gestellt. Sie protestierten in einer Choreo vor dem Anpfiff.

Insgesamt verlief die Partie jedoch vergleichsweise ruhig. Über verbale Scharmützel der beide Fanseiten hinaus war es ein problemloses Spiel, das überhaupt nicht mit den Ausschreitungen wie zuletzt bei den Hochsicherheitsspielen gegen den HSV oder vor allem Hansa Rostock zu vergleichen war. „Uns liegen keine Berichte über größere Schäden vor“, erklärt der FC St. Pauli zum Zustand im Stadion am Montag.