Hamburg. Warum St. Paulis Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg eine besonders schwere Aufgabe in der Zweiten Liga wird.
Dieses DFB-Pokalspiel am 7. August 2021 hat Fabian Hürzeler bis heute nicht vergessen. Mit 3:2 gewann der FC St. Pauli beim damaligen Drittligisten 1. FC Magdeburg in einem intensiven Schlagabtausch und mit viel Dusel. Hürzeler war Co-Trainer von Timo Schultz, und bei Magdeburg hatte Christian Titz das Sagen.
„Wir haben damals schon gesehen, wie gut sie sein können, es ist eine der spannendesten Mannschaften der Liga, deren Weg ich seit der Dritten Liga verfolge“, sagte Hürzeler vor der Zweitligapartie gegen den 1. FCM am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) am Millerntor: „Sie sind ihrem Weg treu geblieben, das imponiert mir.“
FC St. Pauli: Spielsystem ähnlich wie Magdeburg
Hohes Anlaufen, „schwimmende“ Sechser, variabler Spielaufbau, ein mitspielender Torwart – das „System Titz“ sitzt bei Magdeburg. Der Weg zum Zweitliga-Aufstieg, dem Klassenerhalt im ersten Jahr und nun ungeschlagen auf Platz zwei der Liga nötigt Hürzeler Respekt ab.
Der ehemalige HSV-Trainer Christian Titz (52) ist tatsächlich so etwas wie ein Vorbild für den 22 Jahre jüngeren St.-Pauli-Coach: „Ich glaube durchaus, dass es Gemeinsamkeiten in der Denkweise der Trainer gibt. Vom Fußballgedanken ist das schon relativ ähnlich.“
St. Paulis Hürzeler telefonierte mit Titz
In der Sommerpause haben Hürzeler und Titz miteinander telefoniert. Die Bereitschaft, Gedanken über den Fußball auszutauschen, ist auf beiden Seiten da. „Ich habe ihn auch nach Spielen gefragt, was er sich denkt. Ich finde seine Spielweise sehr interessant und bin ab und an gerne im Austausch mit Kollegen.
Er ist jemand, der sehr offen ist und darstellt, was seine Idee ist“, erzählte Hürzeler. Über den „Tellerrand schauen“ ist ein Credo des St.-Pauli-Trainers, zu versuchen, neue Ideen zu verstehen. „Sein hohes Torwartspiel war definitiv neu“, sagt Hürzeler. Titz hatte damit schon beim HSV mit Julian Pollersbeck begonnen und es in Magdeburg mit Dominik Reimann beibehalten.
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Titz seinerseits lobte den Hamburger, „der seiner Mannschaft eine Struktur gegeben hat. St. Pauli ist sehr stabil in der Defensive und sehr variabel im Spielaufbau.“ Erstmals in dieser Saison trifft St. Pauli nun auf eine Mannschaft, die selbst aktiv werden will, hoch presst und blitzschnell umschalten kann. „Das wird ein Spiel, in dem beide Teams dem Gegner den Ball abjagen wollen“, sagt Titz. Dafür etwas auszutüfteln ist nun der Job der beiden Fußballlehrer – und danach haben sie sicher wieder etwas zu besprechen.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
- FC St. Pauli: Vasilj – Dzwigala, Smith, Wahl – Saliakas, Hartel, Irvine, Ritzka – Afolayan, Saad – Albers.
- 1. FC Magdeburg: Reimann – El Hankouri, Piccini, Heber, Bell Bell – Elfadli – Condé, Hugonet – Ceka, Schuler, Atik.