Fürth. Das 0:0 bei der SpVgg. Greuther Fürth konnte beim FC St. Pauli niemanden vollends zufrieden stellen. Wer sich dennoch profilierte.

Wie zuletzt gegen Fortuna Düsseldorf kam der FC St. Pauli am Sonnabend auch im Zweitligaspiel bei der SpVgg. Greuther Fürth nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Die Spieler vom Millerntor bei ihrem Auftritt im Sportpark Ronhof in der Einzelkritik:

Vasilj: Der Keeper zeigte seinen besten Reflex mit dem Kopf, als er vom eigenen Kollegen Smith fast ausgetrickst wurde.

Wahl: Wieder eine souveräne Partie des Medic-Nachfolgers. Er fand meist das richtige Timing, um den Gegnern den Ball vom Fuß zu nehmen. Schnell ist er auch.

Smith: Sein direkter Freistoß hatte nicht die Präzision wie im Pokalspiel in Delmenhorst, seine Pässe in die Schnittstellen bisweilen schon.

St. Paulis Dzwigala führt sich mit hartem Foul ein

Dzwigala (bis 45.): Sein frühes Foul an Hrgota ließ einiges befürchten, er zeigte danach aber, dass er mit Tempo und Übersicht auch sehr fair verteidigen kann. Seine Auswechslung war eine Maßnahme zur Schonung.

Nemeth (ab 46.): Der Österreicher fügte sich sofort in den Abwehrverbund ein, ohne dass seine noch mangelnde Spielpraxis in Pflichtspielen aufgefallen wäre.

Saliakas: Der Außenverteidiger spielte taktisch diszipliniert, lief manchen Ball ab, ließ aber wirklich gefährliche Offensivaktionen vermissen.

Ritzka rechtfertigt seine Rückkehr in die Startelf

Irvine: Es ist immer wieder erstaunlich, welche scheinbar zu weit entfernten Bälle er dank seiner langen Beine immer noch unter Kontrolle bringt.

Hartel: Der laufstarke Achter hätte zum Matchwinner werden können, vielleicht sogar müssen. Doch bei seiner besten Chance (90.+2) versagte seine Schusskraft.

Ritzka (bis 89.): Hatte im Pokal sein Konkurrent Treu den Vorzug bekommen, so rechtfertigte der Linksverteidiger mit einer konzentrierten und engagierten Leistung seine Nominierung.

Treu (ab 89.): Durfte am Ende noch die brütende Hitze auf dem Platz erleben.

Ordentlicher Einstand von Scott Banks

Metcalfe (bis 64.): Der Australier bildete die eher defensive Variante auf Rechtsaußen, holte sich Gelb ab und kam zu keinem Abschluss. Insgesamt ein bisschen zu wenig.

Banks (ab 64.): St. Paulis bisher neuester Zugang passte sich bei seiner Premiere ordentlich in das Spiel seiner Mannschaft ein, spielte er auf rechts, dann auf links und bediente in der Schlussphase Albers mustergültig.

Afolayan (bis 45.): Spielte wie gegen Düsseldorf in der Sturmmitte, was ihm nicht sonderlich zu behagen schien. Nach Dunkelgelb-Foul, Meckereinlage und Bodycheck konnte er froh sein, die erste Hälft auf dem Feld zu erleben.

Sinani (ab 46.): Wie Afolayan agierte der Luxemburger zunächst als "falsche Neun", ehe mit Albers eine "richtige Neun" kam. Bei einem Konter über links hätte er mehr Übersicht an den Tag legen müssen.

Mittelstürmer Albers als tragischer Held des FC St. Pauli

Saad (bis 80.): Der schnelle Linksaußen hatte einen schweren Stand gegen gut auf ihn eingestellte Verteidiger. In seiner besten Szene fand er nicht den richtigen Moment zum Torschuss aus rund 15 Metern.

Albers (ab 80.): Der klassische Mittelstürmer wurde zum tragischen Helden der Schlussphase. Aus kurzer Distanz schoss der Däne knapp über das Tor. Sein Treffer Sekunden vor Schluss wurde wegen hauchzarter und als aktiv interpretierter Abseitsposition nicht anerkannt. Es hätte sein persönlicher Brustlöser sein können.