Kaiserslautern. Aber den besten Hauptdarsteller mimte bei St. Paulis 2:1-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern zweifellos Elias Saad.
Nach einer Reihe von gelungenen Generalproben misslang dem FC St. Pauli auch die Premiere in dieser Zweitligasaison nicht. Mit 2:1 wurde der 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg bezwungen. Einige Spieler der Hamburger hatten sich Sonderapplaus verdient.
Vasilj: Seine Generalprobe misslang ohne eigenes Verschulden, denn die erste gefährliche Chance war drin. Holte danach aber ganz wichtige Dinger raus, mit denen er den Premierensieg festhielt.
Medic: Als wäre der Geist Leart Paqaradas sein Souffleur, hatte der Kroate die häufigsten Ballberührungen und spielte die meisten Pässe. Wichtig im Aufbau, ohne Probleme in der Verteidigung.
FC St. Pauli: Saliakas überragte in der Defensive
Smith: Gewohnter Dreh- und Angelpunkt im Kurzpassspiel. Die Uraufführung seiner langen Flugbälle muss mangels Präzision allerdings noch öfters eingeübt werden.
Mets: Hätte sich mehrfach Szenenapplaus für seine überzeugenden Luftduelle verdient. Erwartungsgemäß gab es den auf dem Betzenberg nicht, stattdessen Buhrufe nach seinem Foul, das mit Gelb geahndet wurde.
Saliakas: Würde der Grieche als Einlasser arbeiten - sein Theater wäre leer. Defensiv überragend, ließ er nichts durch, gewann fast alle Zweikämpfe. Seine Flanken kann er allerdings etwas genauer schlagen.
Irvine und Hartel überzeugen beim FC St. Pauli
Irvine: Wenn Saad die Rolle des Hauptdarstellers besetzt, war Irvine definitiv bester Nebendarsteller. Die Leistung des Captains ging weit über seine geniale Vorlage zum 1:0 hinaus. Reihenweise klärte er Angriffsversuche des FCK.
Hartel: Vorhang auf für St. Paulis neues offensives Epizentrum. Glänzte mit klugen Laufwegen, gefährlichen Abschlüssen und einem eiskalten Elfmeter. Abzüge in der B-Note bei seinem Jubeltänzchen danach.
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Ritzka (bis 79.): Der ewige Back-up musste es wohl zunächst für eine Komödie halten, dass er von Anfang an auftreten sollte. Jedoch zurecht. Über seine linke Seite passierte nicht viel - was defensiv gut, offensiv ausbaufähig ist.
FC St. Pauli: Metcalfe fehlt das Tempo
Treu (ab 79.): Brachte Spielwitz hinein, taugt also auch für Komödien.
Metcalfe (bis 65.): Verkörperte die Rolle des Bösewichts für die Fans des FCK, die sich nach einem rüden Foul an ihm ereiferten. Böse waren darüber hinaus seine Ballverluste sowie das fehlende Tempo an manchen Stellen. War aber gegen den Ball engagiert.
Afolayan (ab 65.): Tänzelte seine Gegner aus wie ein Musical-Darsteller. Bei seinen Abschlüssen jedoch glücklos.
Albers zu selten gefunden
Albers (bis 78.): Es war ein Drama für den Dänen. Er war bemüht, präsent, zweikampfstark, wurde gesucht - aber so gut wie nie gefunden.
Wahl (ab 78.): Weitgehend ein Statist in der Schlussphase, dürfte demnächst größere Auftritte hinlegen.
Saad spielt preisverdächtig gut
Saad (bis 87.): Der zweifellose Hauptdarsteller der Partie. Seine Kreativität, die Dynamik im Eins-gegen-Eins, sein Tor - preisverdächtig. Dabei fand sich der 23-Jährige bis auf seinen Treffer "nicht so gut", was an den Ballverlusten gelegen haben mag, aber die bringt seine Spielweise eben mit sich.
Sinani (ab 87.): Für ihn ging der Vorhang nur noch kurz auf. Allerdings lang genug, um bei einer Chance kläglich zu scheitern. Kann viel mehr und dürfte dies bald sicher auch zeigen.