Hamburg. St. Paulis Verteidiger Eric Smith sagt vor dem letzten Saisonspiel, warum er an den Aufstieg in einem Jahr glaubt.
Viel Brisanz steckt zwar nicht mehr im letzten Zweitliga-Saisonspiel des FC St. Pauli am Pfingstsonntag (15.30 Uhr) im ausverkauften Millerntor-Stadion gegen den Karlsruher SC. Doch St. Paulis zentraler Innenverteidiger Eric Smith sieht darin, dass sein Team diese Spielzeit nicht mehr höher als auf Platz vier beenden kann, keinen Grund, unmotiviert in diese Begegnung zu gehen, die im Hinspiel im November vergangenen Jahres ein Acht-Tore-Spektakel (4:4) bot.
Jenes Spiel war, wie sich erst rund Wochen später herausstellte, das letzte Match von Timo Schultz als St. Paulis Cheftrainer. Was folgte, ist bekannt: Unter Nachfolger Fabian Hürzeler sammelte das Team überragende 40 Punkte in bisher 16 Rückrundenspielen. „Wir wollen in diesem letzten Spiel dieses gute Gefühl der Rückrunde am Leben halten und damit in die Sommerpause gehen. Das ist unsere Motivation“, sagte der 26 Jahre alte Schwede Smith am Donnerstag nach dem rund zwei Stunden langen Training.
Smith will ein gutes Gefühl mit in die neue Saison nehmen
Allein diese Dauer der Übungseinheit zeigte schon, dass auch Trainer Hürzeler nicht ansatzweise ein Signal geben will, sein Team könne jetzt, da die letzte kleine Aufstiegschance passé ist, die intensive Spielzeit austrudeln lassen. Smith betonte danach, dass ein gutes Gefühl nach einer guten Leistung im letzten Saisonspiel auch schon von großer Bedeutung für den Start in die kommende Saison sei.
So stolz er auf seine Teamkollegen für die Erfolge in der „verrückten Zeit“ seit Ende Januar auch sei, so wichtig sei jetzt aber, „auch im letzten Spiel noch einmal alles an Energie auf dem Platz zu lassen.“
Eric Smith zeigt sich zuversichtlich, dass die Mannschaft den Schwung der vergangenen vier Monate mit in die neue Saison nehmen und dann, anders als in dieser Spielzeit, auch eine starke Hinrunde spielen kann. „Ein sehr großer Teil der Mannschaft bleibt zusammen, darüber bin ich sehr froh. Unsere Aufgabe wird es sein, den neuen Spielern sehr schnell unsere Mentalität und Identität näherzubringen. Es ist unser Plan, genauso oben anzugreifen, wie wir es zuletzt getan haben.“
Smith sieht seine Zukunft mittelfristig im Fußball-Oberhaus
Auf Abendblatt-Nachfrage bestätigte Smith unterdessen, dass von seiner Seite aus die im Februar vollzogene Vertragsverlängerung bedeute, dass er selbst definitiv auch in der kommenden Saison bei St. Pauli spielen wolle. Die Annahme, der Kontrakt mit dem kopfballstarken 1,92-Meter-Mann sei vor allem deshalb um mindestens zwei Jahre verlängert worden, um in diesem Sommer eine Ablösesumme kassieren zu können, scheint also substanzlos zu sein.
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Dies ändert allerdings nichts an Smiths grundsätzlichem Plan, mittelfristig in der Bundesliga zu spielen. „Das ist eindeutig mein Ziel – und zwar mit St. Pauli. Ich möchte mit dieser Truppe hier etwas Besonders erreichen. Deshalb habe ich hier meinen Vertrag ja verlängert. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.“
St. Paulis Smith ist körperlich deutlich stabiler geworden
Körperlich ist Smith zweifellos stabiler geworden, seit er im Januar 2021 ans Millerntor kam. Lange plagten ihn immer wieder mal Probleme an den Adduktoren und den Waden und zwangen ihn zu teils wochenlangen Pausen. „Ich habe bis jetzt 25 Spiele machen können. Das ist besser als in der vergangenen Saison und noch besser als in der Saison davor. Ich bin auf einem guten Weg. Mein Hauptfokus liegt darauf, dass ich in der nächsten Spielzeit jedes einzelne Match bestreiten kann“, sagte der Schwede jetzt.
Ein klein wenig hat Smith trotz de Konzentration auf das finale Heimspiel am Sonntag aber auch schon die mit rund drei Wochen vergleichsweise kurze Sommerpause im Blick. „Ich freue mich darauf, in meiner Heimat meine Mutter und meinen Vater zu treffen“, sagte er.