Hamburg. Der FC St. Pauli verabschiedet sich mit der Derbyniederlage aus dem Aufstiegsrennen. Die Kiezkicker in der Einzelkritik.

Die Stimmung war auf dem absoluten Tiefpunkt, als die St.-Pauli-Profis nach der 3:4-Derbyniederlage beim HSV durch die Katakomben des Volksparkstadions in Richtung Kabine schlichen. Noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen, scheint unmöglich. Die Kiezkicker in der Einzelkritik:

Vasilj: War bei den Gegentreffern ohne echte Chance, nachdem er zunächst für ein Derby im Volkspark vergleichsweise wenig zu tun bekommen hatte. Vor dem 1:3 rettete er noch stark bei Glatzels Kopfball, bediente aber unglücklich den Torschützen Heyer.

Medic: Die Abwehrkante brachte immer wieder seine Physis ins Spiel und gewann so wichtige Zweikämpfe. Verlor in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit aber auch die Orientierung und traf auch noch ins falsche Tor.

Smith: Nach seiner verletzungsbedingten Zwangspause war der Abwehrchef noch nicht wieder so dominant wie gewohnt. Vergab dazu eine riesige Torchance und kassierte seine fünfte Gelbe Karte.

Mets: Rettete gedankenschnell zur Ecke, als es richtig brenzlig wurde (33.). Ansonsten weitgehend unauffällig und in der Phase nach der Pause auch nicht stabil.

Saliakas (bis 89.): Der Außenverteidiger nutzte seine Freiheit auf der rechten Außenbahn im richtigen Moment und
erzielte bereits sein viertes Saisontor.

Beifus (ab 89.): Der Verteidiger sollte vorn den Ausgleich erzwingen. Dieser Plan misslang.

Aremu (bis 59.): Der neu in die Startelf
gekommene Sechser hatte erhebliche Probleme und verlor zu viele Bälle.

Metcalfe (ab 59.): Führte sich mit einem gefährlichen Torschuss ein.

Irvine: Mit Aremu an seiner Seite im zen­tralen Mittelfeld konnte der laufstarke Australier mehr offensive Akzente setzen als in den Spielen zuvor und traf wieder.

Paqarada: Griff vor dem 1:1 den Torschützen David nicht energisch genug an und ließ ihm die Zeit, genau zu zielen. Beim zweiten Gegentor entwischte ihm Torschütze Jatta in seinem Rücken. Defensiv ein gebrauchter Tag für ihn.

Afolayan (bis 59.): Am englischen Tag des Tees verordnete Trainer Hürzeler seinem schnellen Briten den Wechsel auf die rechte Offensivseite. Dort hatte er für seine Gegenspieler eine ganz besondere Mischung zubereitet. Ein Tor war ihm aber nicht vergönnt.

Saad (ab 59.): Der Joker war sofort im Spiel, bereitete der HSV-Defensive Probleme und schloss eiskalt zum 2:3 ab – Profitor-Debüt im Profi-Derby-Debüt.

Daschner (bis 85.): Der spielende Mittelstürmer präsentierte sich erstmals in einem Punktspiel mit einem Stirnband. Die Vorlage zur 1:0-Führung aber gab er punktgenau mit dem Fuß. Danach fiel er kaum noch auf.

Otto (ab 85.): Ohne Wirkung in den Schlussminuten.

Hartel: Spielte zunächst auf der linken,
offensiven Außenbahn, womit er weit
weniger im Spiel war als sonst üblich.