Hamburg. Während Trainer Fabian Hürzeler eine gute Defensivleistung einfordert, hat der Australier eine wichtige Funktion übernommen.

Das Profil von Fabian Hürzeler schärft sich. Mit kräftigem Händedruck begrüßte er am Freitag alle Medienvertreter vor der Spieltagspressekonferenz mit einem freundlichen „Guten Morgen“, beantwortete anschließend in sich ruhend alle Fragen. Nur manchmal, dann presst er Ober- auf Unterlippe, ist dem Bayer anzumerken, wenn er eine Halbsekunde über die taktisch klügste Antwort nachdenkt.

An diesem Sonntag (13.30 Uhr/Sky) nun wird er seine Vorstellungsrunde fortsetzen, wenn seine Heimpremiere als Cheftrainer des FC St. Pauli im Millerntor-Stadion gegen Hannover 96 ansteht.

Worauf es für den FC St. Pauli gegen Hannover ankommt

Die Partie ist fast schon zu symbolisch, um als Debüt vor den eigenen Fans wahr zu sein. Vor 29 Jahren gewannen die Kiezkicker letztmals daheim gegen die Niedersachsen. Hürzeler ist, erraten, 29 Jahre jung. Sportlich natürlich nur eine Randnotiz. Auf dem Platz wird es stattdessen darum gehen, „defensiv die Räume nach Hannovers zweiten Bällen nicht zu groß werden zu lassen, unsere Passpräzision vor allem im letzten Drittel zu verbessern und deutlicher ins Eins-gegen-eins zu gehen“, sagt der gebürtige Texaner.

Vor allem beim letztgenannten Punkt könnte Winterverpflichtung Oladapo Afolayan erheblichen Einfluss nehmen. Nachdem der Engländer am vergangenen Sonntag beim 1:0 in Nürnberg für den unauffälligen Connor Metcalfe eingewechselt worden war, sorgte er für merklichen Schwung. Ob Afolayan eine Option für die Startelf ist, ließ Hürzeler – Ober- auf Unterlippe gepresst – offen. Stürmer Maurides Roque Junior dürfte nach leichten Knieproblemen fit sein, Innenverteidiger Adam Dzwigala fällt mit Adduktorenbeschwerden aus.

FC St. Pauli: Jackson Irvine tritt Fifpro-Spielerrat bei

Dafür kehrt Abwehrchef Eric Smith zurück, sehr zur Freude seines Trainers. „Am wichtigsten ist mir, dass wir zu Null spielen“, sagt Hürzeler, dessen Stimme nach seinen markant vernehmbaren Trainingskommandos angekratzt war.

Die Stimme von Kapitän Jackson Irvine ist dagegen stark. Das bringt der australische WM-Teilnehmer nun auch als neues Mitglied des Fifpro-Spielerrats, einer weltweit tätigen Vertretung von Profifußballern und deren Interessen, zum Ausdruck.

Irvine möchte sich dabei vor allem für die Rechte von Homosexuellen und Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. „Ich habe Familienmitglieder und Freunde, die Teil der LGBTQ-Gemeinschaft sind und seit Langem diskriminiert werden. Ihnen möchte ich eine Stimme geben“, sagt der 29-Jährige.

FC St. Pauli: Vasilj – Medic, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Hartel, Paqarada – Daschner, Otto, Afolayan.Hannover 96: Zieler – Neumann, Börner, Krajnc – Muroya, Köhn – Kunze, Besuschkow – Ernst – Nielsen, Teuchert.