Hamburg. Erster Rückrundengegner Nürnberg holt gleich drei Bundesligaspieler. Auch Schlusslicht Sandhausen ist sehr aktiv auf dem Markt.
Nach dem 1:0-Sieg im Test bei Borussia Mönchengladbach am vergangenen Sonnabend ist beim FC St. Pauli die Zuversicht, sich in der in knapp zwei Wochen beginnenden Rückrunde der Zweiten Liga zügig aus der Abstiegsgefahr zu befreien, noch einmal ein Stück gewachsen. Daran ändert auch nichts, dass Linksverteidiger und Co-Kapitän Leart Paqarada im kommenden Sommer zum 1. FC Köln wechseln wird.
FC St. Pauli liebäugelt mit weiterem Offensivtransfer
Derzeit deutet einiges darauf hin, dass die Kombination aus dem Trainerwechsel (Fabian Hürzeler für Timo Schultz) und den Transfers von Maurides Roque Junior, Karol Mets, Elias Saad sowie eventuell Außenstürmer Oladapo Afolayan den von Sportchef Andreas Bornemann und Präsident Oke Göttlich erhofften Impuls beim Tabellen-15. (17 Punkte) bewirken wird.
Doch auch die quantitativ große Konkurrenz im Kampf um den Klassenverbleib hat in der langen Pause seit Mitte November gehandelt. Die personellen Maßnahmen bei den Clubs waren dabei höchst unterschiedlich, wie die nachfolgende Übersicht zeigt. Interessant ist, dass ausgerechnet die beiden Tabellenletzten ihre Trainer nicht gewechselt haben.
So haben St. Paulis Konkurrenten auf dem Transfermarkt zugeschlagen
1. FC Nürnberg (11./19 Punkte): St. Paulis erster Rückrundengegner (29.1.) reagierte auf sein Überangebot an Stürmern und gab Manuel Wintzheimer (23), der im Sommer vom HSV gekommen war, an den Konkurrenten Eintracht Braunschweig ab. Dafür aber kamen aus der Bundesliga neu ins Team Stürmer Benjamin Goller (24,/Bremen), Linksverteidiger Jannes Horn (25,/Bochum) und Mittelfeldspieler Florian Flick (22,/Schalke). Einen Trainerwechsel hatten die Franken schon Anfang Oktober vollzogen, als Markus Weinzierl (48) Robert Klauß (38) ablöste. Zuletzt bestritt der FCN vier Testspiele innerhalb einer Woche, wobei Schalke 04 1:0 bezwungen wurde.
SSV Jahn Regensburg (12./19 Punkte): Auf größere Wintertransfers hat der Jahn bisher verzichtet. Trainer Mersat Selimbegovic (40), seit Juli 2019 im Amt, steht nicht zur Disposition. Zuletzt gab es ein schmales 1:0 im Test gegen den österreichischen Zweitligisten Kapfenberg.
Karlsruher SC (13./18 Punkte): Als bislang einzigen Winterzugang holte der KSC den vertragslosen Rechtsverteidiger Daniel Brosinski (34/zuvor Mainz 05). Im Gespräch ist eine Leihe von Lars Stindl (34/Gladbach). Trotz Vertrages bis 2025 ist Trainer Christian Eichner (40) nicht unumstritten. Zuletzt verlor sein Team 0:1 gegen Puskas Akademia (Ungarn).
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Eintracht Braunschweig (14./18 Punkte): Neben Stürmer Wintzheimer lieh die Eintracht Abwehrtalent Linus Gechter (18/Hertha BSC) aus. Der Vertrag mit Aufstiegstrainer Michael Schiele (44) soll zeitnah verlängert werden. Beim 2:0 in Test gegen Regionalligist Altglienicke traf jetzt auch Wintzheimer.
1. FC Magdeburg hat auf Neuzugänge bislang verzichtet
Arminia Bielefeld (16./17 Punkte): Der Bundesligaabsteiger schwebt auch mit dem seit August tätigen Trainer Daniel Scherning (39) in Abstiegsgefahr. Einziger Winterzugang ist bisher Regionalliga-Torjäger Christopher Schepp (22/Lohne). In den Tests gab es zuletzt ein 0:4 gegen Mönchengladbach und ein 2:1 gegen Kiel.
1. FC Magdeburg (17./17 Punkte): Als klares Signal verlängerte der FCM im Dezember den Vertrag mit Aufstiegstrainer Christian Titz (51). Auf Winterzugänge wurde bisher verzichtet. Im jüngsten Test gelang ein 4:2 gegen MTK Budapest.
SV Sandhausen (18./16 Punkte): Mit diversen Transfers hat der SVS auf seine Situation reagiert. Zuletzt kam Rechtsverteidiger Raphael Framberger (27) auf Leihbasis vom FC Augsburg. Weitere Zugänge sind Linksverteidiger Kerim Calhanoglu (20/Schalke 04) und Linksaußen Franck Evina (22/Hannover 96). Der Ex-St.-Paulianer Tom Trybull (Blackpool) und Cebio Soukou (Bandirmarspor) wurden abgegeben. Trainer Alois Schwartz genießt das Vertrauen des mächtigen Präsidenten Jürgen Machmeier (62).
Der DFB verurteilte den FC St. Pauli wegen Pyrotechnik-Vergehen seiner Anhänger beim Derby gegen den HSV am 14. Oktober zur Zahlung von 74.180 Euro.