Karlsruhe. St. Paulis Torhüter Vasilij bekam in Karlsruhe ohne eigenes Verschulden mehr Gegentore als er Paraden zeigen konnte.
Vier Tore und doch kein Sieg: Der FC St. Pauli hat sich beim 4:4 (3:3) am Sonnabend beim Karlsruher SC nicht belohnt, aber immerhin eine deutliche Aufwärtstendenz erkennen lassen. Die Einzelkritik der St.-Pauli-Profis:
Vasilij: Der Keeper bekam ohne eigenes Verschulden mehr Gegentore als er Paraden zeigen konnte.
Saliakas (bis 85.): Hätte bei seiner großen Torchance den Ball wenigstens auf das Tor bringen müssen, anstatt zu hoch zu zielen. Ansonsten eine weitgehend ordentliche, für seine Verhältnisse unspektakuläre Vorstellung.
Zander (ab 85.): Zwang KSC-Keeper Gersbeck in der Schlussphase noch einmal zur Glanzparade, was wenigstens eine Ecke und damit Zeit einbrachte, die der KSC nicht mehr zu einem Angriff nutzen konnte.
Einzelkritik: St.-Pauli-Profi düpiert
Dzwigala: Ein ziemlich gebrauchter Tag für den Innenverteidiger, er ließ sich nicht nur beim 0:1 von Gegenspieler Schleusener düpieren.
Smith: Es war auch Pech dabei, dass er vor dem 0:2 den Ball beim Abwehrversuch genau dem Torschützen Wanitzek auflegte. Machte dies mit dem Treffer zum 3:3 wieder gut, als er sich clever am zweiten Pfosten postierte.
Beifus: Der junge Innenverteidiger bereitete mit dem Kopf das 3:3 nach einer Ecke vor und wagte sich auch im laufenden Spiel auffällig oft mit nach vorn, was bisweilen zum Risiko wurde – auch vor dem vierten Gegentor.
Paqarada: Der Linksverteidiger gehörte zur „Träumer-Fraktion“ beim Einwurf vor dem dritten Gegentor. Seine Freistößen fehlte es diesmal an Torgefahr. Dennoch war er ein Aktivposten, weil er an vielen Offensivaktionen beteiligt war.
Einzelkritik: Arroganzanfall bei St.-Pauli-Profi
Aremu (bis 81.): Sein „Tunnel“-Versuch gegen Choi vor dem eigenen Strafraum war ein Arroganz-Anfall, der sofort mit dem 0:1 bestraft wurde. Danach wechselten sich Licht und Schatten bei ihm ab.
Metcalfe (ab 81.): Fügte sich gut ins Team ein und hatte noch ein paar Aktionen.
Irvine: Der WM-Fahrer schonte sich nicht eine Sekunde, spulte ein immenses Laufpensum ab und bot sich immer wieder als Anspielstation an.
Hartel: Sein fulminanter Seitfallzieher in der Anfangsphase an die Latte wäre ein Tor wert gewesen. Das fiel dann zum 3:3 nach seiner Ecke. Ansonsten war der Mittelfeldrenner (12,3 km) etwas unauffälliger als gewohnt.
Einzelkritik St. Pauli: Eggestein ein Lichtblick
Daschner (bis 81.): Nach seiner Startelfpause gegen Kiel zeigte er sich spritzig und spielfreudig, dazu bildete er zusammen mit Eggestein ein Sturmduo, das sich gut verstand.
Amenyido (ab 81.): Brachte noch einmal etwas Tempo in St. Paulis Offensivspiel, blieb bei seinen sechs Ballkontakten aber ohne Torschuss.
Eggestein (71.): Wäre der Matchwinner gewesen, wenn St. Pauli nicht vier Gegentore zugelassen hätte. Ohne Konjunktiv beendete er eindrucksvoll seine sportliche Durststrecke mit einem Doppelpack und einer Torvorlage. Ist mit fünf Toren jetzt allein bester Torschütze St. Paulis. Wiederholungen einer solchen Vorstellung würden dem Team sehr helfen.
Otto (ab 71.): Machte einige Bälle gut fest und leitete sie weiter, hatte aber in den gut 20 Minuten keinen Torabschluss.