Rostock. Beim glatten Sieg gegen den FC St. Pauli kam es auf der Tribüne zu einem Zwischenfall. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Der glatte und verdiente Sieg der Heimmannschaft von Hansa Rostock im Duell gegen den ungeliebten Gast vom FC St. Pauli mag dazu beigetragen haben, dass die von vielen befürchteten Ausschreitungen zwischen Anhängern beider Vereine am Sonntag weitgehend ausgeblieben sind. Es blieb im Wesentlichen bei verbalen Provokationen und Beleidigungen. Auf dem Spielfeld war einfach alles geklärt, Siegestaumel und Frust mussten sich nicht mehr in Gewalt entladen.

Zudem teilte eine Sprecherin der Polizei Rostock mit, sei „das Konzept der strikten Fantrennung voll aufgegangen“.

Bei Spiel gegen FC St. Pauli: Sieben Hansa-Fans durch Böller verletzt

Wie angekündigt mussten die Hamburger Fans am Rostocker Hauptbahnhof in bereitgestellte Busse steigen und wurden dann zum Stadion gefahren. Den geplanten Marsch zum Stadion gab es nicht. Dadurch wurde ein Treffen mit etwa 1500 Hansa-Anhängern vermieden, die zu Fuß zur Arena laufen durften und dabei auch Pyro einsetzten.

St.-Pauli-Fans beklagten im Internet teilweise „Provokationen“. So haben die Menschen lange Zeit in Bussen stehen müssen, in denen es zum Teil keine Fenster gab, die Türen seien verschlossen geblieben, und eine Klimaanlage lief offenbar auch nicht.

Für Verwunderung hatte bei den Fans des FC St. Pauli auch die Entscheidung der Bundespolizei gesorgt, dass schon am Hamburger Hauptbahnhof diverse Beamte in den ohnehin vollen Zug mit einstiegen. „Wir fahren auf jeden Fall mit“, hieß es vonseiten der Polizei auf Nachfragen, ob das denn nötig sei.

Den schlimmsten Zwischenfall im Stadion gab es im Hansa-Block auf der Südtribüne. Dort zündete ein Rostocker Fan während des Spiels einen sogenannten Polen-Böller. Sechs Zuschauer erlitten zum Teil schwere Knalltraumata, ein Besucher wurde schwer am Fuß verletzt. Der Täter wurde von den umstehenden Fans dingfest gemacht und der Polizei übergeben.

Spiel gegen FC St. Pauli: Spiel und Abreise der Hamburger Fans verliefen reibungslos

Wie die Polizei weiter mitteilt, verlief das Spiel ohne größere Vorfälle und ebenso die Abreise. Die Hamburger Fans wurdenm wieder mit Shuttle-Bussen in Richtung Hauptbahnhof gebracht. „Das Konzept der strikten Fantrennung konnte wie geplant umgesetzt werden. Ich bin sehr zufrieden, dass es gelungen ist, die St.-Pauli-Fans kommunikativ zu überzeugen, den Bus-Shuttle anzunehmen“, so der Einsatzleiter Achim Segebarth.