Gelsenkirchen. Der FC St. Pauli hat mit dem 2:3 gegen Schalke wohl seine letzte Aufstiegschance verspielt. Die Kiezkicker in der Einzelkritik.
Der Zweitliga-Herbstmeister FC St. Pauli hat sich wohl trotz des frühen Doppelschlages durch Igor Matanovic (9./17.) nach dem sechsten Spiel in Serie ohne Sieg aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Die Kiezkicker in der Einzelkritik.
Smarsch: Rettete schon nach 36 Sekunden gegen Terodde und rettete überhaupt, was zu retten war. Konnte trotz dreier Gegentreffer sogar für sich werben.
Zander: Seine Grätschen waren zumeist platziert wie die Bierbecherwürfe in Richtung Pressetribüne nach Schalker Toren. Blieb aber ineffektiv, wenn er sich nach vorne einschaltete.
Beifus: Völlig überfordert gegen Terodde und Bülter. Hatte nach seinen Riesenböcken mehrfach Riesenglück. Bis er es nicht mehr hatte. Krönte seinen Auftritt mit der roten Karte.
Medic: Was Beifus schlecht machte, machte er stark. Klärte mehrfach in höchster Not und riss seine Abwehrkollegen emotional mit. Absurd, dass ausgerechnet er in einem an Absurditäten reichen Spiel den Elfmeter zum 1:2 verursachte.
Paqarada (bis 79.): Zweikampfstark, hätte sich aber bessere Tage aussuchen können, um offensiv unter Tage zu gehen.
Makienok (ab 79.): Trotz 2,01 Meter kaum zu sehen.
Irvine: Seine ästhetische Hackenvorlage zum 1:0 war blumiger als jedes Muttertagsgeschenk. Komplettierte den Strauß mit dem Assist zum 2:0. Dazu im Mittelfeld nahezu überall zu finden.
Aremu (bis 57.): Das mediale Lieblingskritikobjekt der vergangenen Wochen zeigte erneut keinen Formanstieg. Die gute Nachricht: Kann am letzten Spieltag keine Bälle verlieren, da er gelbgesperrt ist.
Ritzka (ab 57.): Spielte kluge Bälle. Dürfte nächste Saison deutlich mehr Gelegenheiten dazu bekommen.
St.-Pauli-Einzelkritik: Matanovic hätte den Titel als Matchwinner verdient gehabt
Benatelli (bis 79.): Darf sich zwei Frust-Veltins genehmigen. Eines, weil es trotz seiner stabilisierenden Präsenz in der Defensivarbeit und seinem variablen Positionsspiel nicht reichte. Eines, weil er per Ballverlust das 2:3 verschuldete.
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Daschner (ab 79.): Dürfte vom verpassten Aufstieg profitieren, mit künftig mehr Zweitligaminuten.
Hartel: Lief 12,3 Kilometer, bis er königsblau war. Mit gemischten Resultaten. War zumindest an der Entstehung des 1:0 beteiligt.
Matanovic: Hätte den Titel als Matchwinner bereits nach 16:30 Minuten so verdient gehabt. Eine Ausgeburt an Effektivität. Ließ mit seinen ersten beiden Saisontoren sogar die Europapokal-Atmosphäre für eine Minute zum Drittliga-Gähner erkalten. Unwürdiges, gelb-rotes Ende.
Kyereh: Bewies in der Defensivarbeit seine Malocherqualitäten. Stieg dann aber einmal zu hart ein und kassierte seine fünfte gelbe Karte. War das sein letztes Spiel im St.-Pauli-Trikot?