Hamburg. Der 34 Jahre alte Verteidiger hat beim FC St. Pauli alles erlebt: Hassliebe, Jubeltraining und einen kleinen Trikotskandal.
Die Karriere von Davidson Eden lässt sich anhand von Trikots erzählen. Trikots, auf denen sein Name stand. Trikots, auf denen sein anderer Name stand. Trikots, auf denen sein Name nicht hätte stehen sollen. Und Trikots, deren Namensträger nicht hielten, was sie versprachen.
Beim letztgenannten Aspekt darf sich Mario Gomez angesprochen fühlen. Dieser hatte Eden, als der mit dem dänischen Club Esbjerg fB im Sechzehntelfinale der Europa League beim AC Florenz antrat, sein Oberteil versprochen. Doch dann stellte Eden den Torjäger kalt, sorgte für dessen Auswechslung und hat „nie wieder etwas von ihm gesehen oder gehört“, verriet er im Abendblatt-Podcast „Millerntalk“.
Davidson Eden bekam die Nummer 17
Ein geradezu süßer Vorgeschmack auf den Trikotstress, der dem mittlerweile 34 Jahre alten Verteidiger ausgerechnet bei seinem Heimatverein, dem FC St. Pauli, noch blühen sollte. 2015 kehrte der gebürtige Ghanaer als Davidson Drobo-Ampem nach zweieinhalb Jahren in Dänemark und einem bei Wacker Innsbruck ans Millerntor zurück. Dass er seinen Namen im Zug seiner Einbürgerung in Eden ändern ließ, sollte nicht zum Problem werden – wohl aber die Nummer, die darunter aufgedruckt wurde: seine auf den ersten Blick unverdächtige Glückszahl 17.
Nur, dass diese Vereinslegende Fabian Boll, der ein Jahr zuvor seine Profikarriere beendet hatte, gehörte und auch weiterhin gehören sollte, wäre es nach den Fans gegangen. Die Nummer sollte nicht mehr vergeben werden, was der Club Boll so auch kommuniziert haben soll. „Ich hatte das gar nicht auf dem Schirm und unser Betreuer auch nicht. Er wusste, dass ich in der U 23 immer die 17 hatte, und hat sie mir direkt gegeben. Am nächsten Tag waren dann die Zeitungen voll, und ich steckte im Schlamassel“, erinnert sich Eden lachend.
Davidson Eden erwartet seine erste Tochter
Er kam unbeschadet aus der Bredouille, ebenso wie aus den harten Zweikämpfen mit Timo Schultz. Mit dem Trainer der Zweitligaprofis verband ihn eine Hassliebe. „Er hat es mir nicht leicht gemacht, aber war auch immer der Erste, der mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Ohne ihn wäre ich nie so weit gekommen“, sagt Eden, der bei Regionalligist Teutonia 05 spielt und als selbstständiger Fitnesstrainer arbeitet.
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Eden gibt witzige Einblicke in seine Zeit beim Kiezclub, erzählt vom Jubeltraining unter Holger Stanislawski. Vor allem haben seine Aussagen aber Tiefgang, beispielsweise darüber, was er Eltern angehender Profis rät. Der nächste Empfänger dieses Rats: er selbst. Im Juli kommt seine erste Tochter auf die Welt. Geburtstagsgeschenk soll ein Strampler im Trikotformat sein – ohne Gomez-Aufdruck.