Hamburg. Guido Burgstaller wird mit seinem Ex-Club 1. FC Nürnberg in Verbindung gebracht. Was für und was gegen diesen Wechsel spricht.

Die österreichische Küche wird für ihre Süßspeisen gerühmt. Dem FC St. Pauli dürfte allerdings eher sauer aufstoßen, wie die Gerüchteküche um ihren Star-Österreicher brodelt. Wie die „Bild“-Zeitung zuerst vermeldete, soll der 1. FC Nürnberg an einer Rückholaktion von Stürmer Guido Burgstaller arbeiten.

Das Interesse sei beidseitiger Natur. Der gebürtige Villacher wolle der Familie in Kärnten wieder näher sein. Von 2015 bis 2017 war Burgstaller bereits für Nürnberg am Ball, avancierte mit 34 Toren zum Publikumsliebling, ehe er zum damaligen Bundesligisten FC Schalke 04 wechselte.

Guido Burgstaller ist beim FC St. Pauli unentbehrlich

Burgstallers Vertrag bei St. Pauli läuft allerdings noch bis zum Ende der Saison 2022/23. Einerseits wäre der anstehende Transfersommer die letzte Chance, eine Ablöse für den Österreicher, dessen Marktwert bei rund einer Million Euro liegt, zu kassieren. Andererseits können es sich die Hamburger ligaunabhängig kaum leisten, ihren auch mit 32 Jahren noch immer effektiven Angreifer gehen zu lassen.

In dieser Serie hat Burgstaller bislang 18 Treffer erzielt, gut genug für den mit HSV-Stürmer Robert Glatzel geteilten zweiten Platz in der Torjägerliste hinter dem Ex-Hamburger und Zweitliga-Rekordtorschützen Simon Terodde (24) – und zusätzlich noch sechs Vorlagen verteilt.

Erst vor Kurzem sagte er: „Ich fühle mich körperlich und mental noch ganz gut und habe nicht vor, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.“ Angesprochen auf ein Ausklingen seiner Karriere auf dem Kiez, hielt sich der Torjäger aber bedeckter. „Sag niemals nie. Auf Schalke hatte ich schon mal gedacht, für den Rest meiner Laufbahn zu bleiben. Dann ist alles ganz anders gekommen.“

Sportlich spricht für einen Burgstaller-Wechsel nach Nürnberg wenig

Nach Abendblatt-Informationen ist ein Wechsel jedoch eher unwahrscheinlich. Der Spielstil Burgstallers passt nur bedingt zum System von FCN-Trainer Robert Klauß. Zudem versuchen die Franken gerade, Manuel Schäffler (33), einen ähnlich betagten Stürmer, loszuwerden.

Aus sportlicher Sicht ergibt eine Rückkehr nach Nürnberg für Burgstaller nur bedingt Sinn. In den vergangenen Jahren verschoben sich die Kräfteverhältnisse vom „Club“ in Richtung Kiezclub. Während St. Pauli erwartungsgemäß noch im Aufstiegsrennen dabei ist, überraschen die Franken, angesichts von Kaderqualität und Budget, auf einem aussichtsreichen fünften Platz.

Wer in dieser Konstellation Koch und Kellner ist, entscheidet sich sowieso nicht in der Gerüchteküche, sondern auf dem Platz. Und das schon am übernächsten Spieltag, wenn Nürnberg im Millerntor-Stadion gastiert.