Hamburg. Der künftige Hoffenheim-Profi durfte nur in der Regionalliga spielen – eine “ungewöhnliche Situation“ für ihn – und verlor auch noch.

Als sich die Spieler des FC St. Pauli nach dem Sieg gegen den 1. FC Heidenheim nacheinander vor den vier Tribünen des Millerntor-Stadions aufreihten und per La Ola für die Unterstützung bedankten, war auch Finn Ole Becker im Trainingsanzug dabei. Sein Siegerlächeln wirkte leicht gequält, hatte der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler doch wieder keine einzige Minute zum umjubelten 1:0-Sieg beigetragen. Zu leistungsstark sind schon seit geraumer Zeit seine Konkurrenten, insbesondere Marcel Hartel und Jackson Irvine.

Den 95 Minuten am Freitagabend auf der Bank und im Aufwärmbereich folgte die Anweisung von Cheftrainer Timo Schultz, Becker solle am Sonnabendnachmittag St. Paulis U-23-Team im wichtigen Abstiegsrundenspiel der Regionalliga Nord beim HSC Hannover unterstützen. „Ich weiß, dass es für ihn eine ungewöhnliche Situation ist“, sagte Schultz dazu.

FC St. Pauli: Schultz rechtfertigt Maßnahme

Immerhin ist Becker laut dem Portal transfermarkt.de mit einem Marktwert von 2,5 Millionen Euro immer noch der am zweithöchsten taxierte Profi im St.-Pauli-Kader, hinter dem Siegtorschützen Daniel-Kofi Kyereh (3,0 Millionen). Zudem wechselt Becker nach dann elf Jahren bei St. Pauli zur kommenden Saison zum ambitionierten Bundesligaclub TSG 1899 Hoffenheim.

Finn Ole Becker hat derzeit nur Ersatzspielerstatus bei St. Pauli.
Finn Ole Becker hat derzeit nur Ersatzspielerstatus bei St. Pauli. © WITTERS | TimGroothuis

„Das hat nichts mit Degradierung zu tun. Es gefällt mir nicht, dass das so mit einem negativen Touch behaftet ist“, betonte Timo Schultz, als er seine Maßnahme erklärte. „Es geht vor allem darum, 90 Minuten auf dem Platz zu stehen in einem Wettkampfspiel. Das ist durch nichts zu ersetzen“, sagte er und erwähnte, dass auch schon Stürmer Etienne Amenyido nach dessen langer Verletzungspause in der U23 eingesetzt worden sei, um Spielpraxis zu erhalten.

FC St. Pauli: Becker soll gewappnet sein

„Es geht darum, dass er im Fall der Fälle bei unserem nächsten Spiel in Rostock gewappnet ist, auch über die volle Distanz zu gehen“, sagte Schultz weiter. Tatsächlich könnte Becker da den am Sonnabend positiv auf das Coronavirus getesteten Irvine ersetzen.

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Neben Becker kamen aus dem Profikader beim HSC Hannover auch noch Sören Ahlers, Niklas Jessen, Lars Ritzka, Lukas Daschner, Max Brandt und Igor Matanovic zum Einsatz. Dennoch verlor das U-23-Team, das weiterhin gegen den Abstieg in die Oberliga Hamburg kämpft, mit 1:2.