Hamburg. Kiez-Kicker und Stadt machen gemeinsame Sache: Bis Ende 2026 sollen sieben Sportplätze sowie ein Funktionsgebäude entstehen.
Das Trainingsgelände des FC St. Pauli an der Kollaustraße in Hamburg-Niendorf soll deutlich erweitert werden. Das teilten der Verein und die beteiligten Behörden der Stadt am Mittwoch mit. Die Pläne für den Ausbau sehen demnach eine komplette Integration des Nachwuchsleistungszentrums vor.
"Auf die Erweiterung des Trainingsgeländes haben sich Vertreter des Vereins, der Behörde für Inneres und Sport, der Finanzbehörde, des Landesbetriebs für Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und der Bezirk Eimsbüttel verständigt", heißt es in der Mitteilung. Ein entsprechender Letter of Intent werde noch am Mittwoch von Vertretern der Stadt sowie dem Vereinspräsidium unterzeichnet.
FC St. Pauli: Trainingsgelände an der Kollaustraße wird ausgebaut
Damit wird der FC St. Pauli auch künftig die Vorgaben der DFL, wonach Vereine angehalten sind, eine bestimmte Anzahl von Trainingsplätzen für Jugendmannschaften vorzuhalten, erfüllen. "Um die entsprechende Modernisierung des Trainingsgeländes realisieren zu können, haben die Beteiligten nach langfristiger und intensiver Abstimmung eine Einigung vorgestellt, die es ermöglicht, die Erweiterung am bisherigen Standort Kollaustraße umzusetzen", heißt es weiter. Dafür würden von der Stadt zusätzliche Flächen zur Verfügung gestellt. "Dort sollen bis Ende 2026 an einem gemeinsamen Standort insgesamt sieben Sportplätze sowie ein Funktionsgebäude realisiert werden". Der Bezirk Eimsbüttel wird dafür einen neuen Bebauungsplan aufstellen.
„Die Freude ist groß, dass wir nach vielen Jahren nun mit allen Beteiligten an einem Tisch einen Durchbruch erzielen konnten. Da gilt Jochen Winand und Kolja Dickmann ein großer Dank, die das Projekt für uns vorangetrieben haben", so Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, der sich in diesem Zuge auch bei der Stadt Hamburg, der Behörde für Inneres und Sport und alle beteiligten Parteien bedankt. Für den FC St. Pauli sei das ein riesengroßer und zukunftsweisender Schritt. "Hier wird etwas geschaffen werden, was über Jahrzehnte wichtig sein wird für den Verein.“
Ausbau des FC St. Pauli-Trainingsgeländes: Flächen für junge Kicker-Talente
Ein Verein sei auf Dauer nur so erfolgreich, wie er seinen Nachwuchs kontinuierlich fördert, so Sportsenator Andy Grote. "Wir wollen für den FC St. Pauli die Perspektive schaffen, seine Infrastruktur insbesondere im Nachwuchsbereich hier an einem zentralen Standort nachhaltig und zukunftssicher weiterzuentwickeln. Mit dem erweiterten Trainings- und Nachwuchszentrum schaffen wir mitten in der Stadt die Voraussetzungen, damit junge Kicker-Talente auch künftig unter bestmöglichen Bedingungen ausgebildet werden können". Durch die Neuordnung der Sportflächen entwickele man zudem eine für alle Nutzer vorteilhafte Lösung im Sinne des Sports.
Bei der Erweiterung werden sowohl die anliegenden Überschwemmungsflächen nördlich der Kollau und südlich der Straße Langenhorst einbezogen. Die Flächen werden künftig vom Landesbetrieb für Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), der die gesamte Projektleitung übernimmt, für Sportzwecke an den Verein im Rahmen eines Untermietvertrags vermietet.
Neues Trainingsgelände des FC St. Pauli durch Flächentausch
Der Ausbau umfasst zudem Teile des benachbarten Grundstücks des Daimler-Konzerns sowie die angrenzende bezirkliche Sportfläche, die derzeit als Baseballanlage von den Hamburg Stealers und den ETV Knights genutzt wird.
Für beide Areale konnten jeweils entsprechende Flächen im Tausch identifiziert werden. So soll die Baseball-Anlage an die Vogt-Kölln-Straße verlagert werden. Dabei handelt es sich um eine Teilfläche des bisherigen Informatikums der Universität Hamburg, welches nach heutiger Planung bis Ende 2025 vollumfänglich in den Kernbereich Eimsbüttels umziehen soll. Das dort bislang geplante Großspielfeld würde dann am Brummerskamp im Stadtteil Eidelstedt realisiert werden.
Einen Punkt gilt es dabei aber noch zu klären: Der neue Standort der Baseballer Hamburg Stealers muss bundesligatauglich sein. Für Bundesliga-Plätze ist eine Flutlichtanlage vorgeschrieben. Die soll es am neuen Standort auch geben. Zuletzt gab es für die Stealers am aktuellen Standort nur eine Ausnahmegenehmigung, auch ohne Flutlicht antreten zu dürfen. Der Club fürchtet nun um seine Lizenz, da es fraglich ist, ob für die verbleibenden fünf Jahre auf dem Platz, der verlassen werden muss, noch eine Flutlichtanlage installiert werden kann.
Finanzsenator Dressel: "Ein gutes Passspiel"
Der FC St. Pauli gibt in jedem Fall für den neuen Platz seinen bisher genutzten Standort auf, damit auf dem Gelände neue bezirkliche Sportflächen entstehen können. So ist sichergestellt, dass alle Sportanlagen mindestens auf Niveau des jetzigen Standards gesichert werden können. Die betroffenen Vereine wurden bereits über die Planungen informiert und werden in den weiteren Abstimmungsprozess miteinbezogen.
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Finanzsenator Andreas Dressel: „Endlich haben wir beim Fußballleistungszentrum den Ball über die Linie gekriegt! Dafür war gutes Passspiel aller Beteiligten erforderlich, im guten Teamwork schaffen wir am Standort Kollaustraße jetzt die notwendigen Flächenvoraussetzungen, damit der Ausbau des Trainingsgeländes hin zu einem zukunftsfähigen Fußball-Leistungszentrum realisiert werden kann."
„Hier wurde mit vereinten Kräften ein gutes Paket für den Eimsbütteler Sport geschnürt: Mit dem Ringtausch ist es in unserem hoch verdichteten Bezirk mit großer Flächenkonkurrenz gelungen, eine kluge Lösung für alle Beteiligten zu finden. Wichtig für die Interessen der beteiligten Sportvereine ist der vereinbarte Bestandsschutz, bis die neuen Angebote realisiert worden sind", so Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Kay Gätgens.