Hamburg. Die Pläne des FC St. Pauli bringen Hamburgs Baseballvereine in Schwierigkeiten. Das neue Gelände wird voraussichtlich zu klein sein.
Die Pläne der Stadt und des FC St. Pauli, das Trainingsgelände in Niendorf von derzeit drei auf sieben Plätze zu erweitern, haben schon vor ihrer offiziellen Vorstellung an diesem Mittwoch zu erheblichen Missstimmungen geführt. Vor allem die Tatsache, dass die unmittelbar benachbarte Baseballanlage zugunsten von zwei Fußballplätzen komplett weichen soll, sorgt nicht nur bei den betroffenen Vereinen Hamburg Stealers und Eimsbütteler TV für Ärger.
Das ungeschriebene Gesetz, dass Sport keinen anderen Sport verdrängen dürfe, würde hier klar missachtet, heißt es auch von Politikern aus der Bezirksversammlung Eimsbüttel, die sich zudem bei der Entscheidungsfindung übergangen fühlen.
Hamburg Stealers: Neues Gelände zu klein
Den beiden Baseballvereinen, die in der Ersten (Stealers) und Zweiten Bundesliga (Stealers und ETV Knights) vertreten sind sowie Teams in allen Nachwuchsligen haben, wird nach den Plänen der Umzug auf ein Gelände an der Vogt-Kölln-Straße, dem bisherigen Standort des Informatikums, angeboten. Die Sache hat einen Haken.
Für die Baseballer ist das Gelände an der Vogt-Kölln-Straße voraussichtlich zu klein, um hier eine bundesligataugliche Anlage nach den aktuellen Richtlinien einrichten zu können. „Es darf nicht sein, dass wir durch die Umsiedlung schlechter gestellt werden als jetzt“, sagt Sven Huhnholz, der 1. Vorsitzende der Hamburg Stealers, die seit Jahren zu den zehn besten deutschen Bundesligateams zählen und im Nachwuchs der führende Club in Norddeutschland sind.
Hamburg Stealers bangen um Lizenz für Bundesliga
Nach Ansicht der Pläne des neuen Baseballstandorts musste er feststellen, dass der Platz für ausreichende Zuschauertribünen, ein Clubhaus mit Umkleiden und zwei Schlagkäfige nicht ausreicht. In den vergangenen Jahren hatten die Hamburg Stealers und die ETV Knights auf ihrer Niendorfer Anlage am Langenhorst auch mit viel Eigenarbeit gemeinsam ein Clubhaus gebaut und weitere Infrastrukturmaßnahmen realisiert.
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Das nächste drängende Projekt ist die vom Deutschen Baseball- und Softball-Verband für Bundesligaplätze vorgeschriebene Flutlichtanlage. Zuletzt gab es für die Stealers nur eine Ausnahmegenehmigung, auch ohne Flutlicht antreten zu dürfen. Der Club fürchtet nun, schon im kommenden Jahr keine Lizenz für die Bundesliga mehr zu erhalten, weil angesichts der Umwidmung kein Licht mehr installiert werden wird.