Hamburg. St. Pauli muss zum Auftakt gegen Aue Ausfälle verkraften. Auch der Gegner hat Personalnöte, rüstet nach Test-Debakel aber auf.
Der FC St. Pauli muss beim Zweitliga-Jahresauftakt am Sonnabend gegen den FC Erzgebirge Aue (13.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) auf drei Profis aus dem erweiterten Stamm verzichten.
Neben Offensivkraft Daniel-Kofi Kyereh (mit Ghana beim Afrika-Cup) stehen Trainer Timo Schultz auch Rechtsverteidiger Luca Zander (nach Corona) und der defensive Mittelfeldakteur Afeez Aremu (Trainingsrückstand) nicht zur Verfügung.
Dennoch hat Schultz die Qual der Wahl. „Der Konkurrenzkampf tobt. Wir haben auf jeder Position Alternativen und Duelle um den Startelf-Einsatz“, sagte der 44-Jährige am Donnerstag.
St. Pauli bindet Schultz und Congstar
Neben der Vertragsverlängerung mit Chefcoach Schultz (ohne Angabe der Laufzeit) wurde die Fortsetzung des Engagements mit dem Trikotsponsor (Congstar) bekanntgegeben. Der Kontrakt läuft nunmehr bis 2025.
„Die frühzeitige Verlängerung zum zweiten Teil der Saison ist besonders in pandemischen Zeiten ein sehr gutes Zeichen“, sagte Bernd von Geldern, Geschäftsleiter Wirtschaft beim Kiezclub.
An dieser Partnerschaft schätze der Club „vor allem den vertrauensvollen Umgang, die Verkörperung der gemeinsamen Werte und den langfristigen Charakter der Zusammenarbeit“, sagte von Geldern am Donnerstag
Aue mit Personalsorgen nach Hamburg
Gegner Aue will indes mit einer Trotzreaktion auf die herbe Testspiel-Pleite gegen Dynamo Dresden (0:5) in die restliche Rückrunde starten – und St. Pauli am Millerntor die ersten Punkte abknöpfen.
„Irgendwann reißt jede Serie. Wir wollen die Überraschung schaffen und brauchen die Punkte“, sagte Teamchef Marc Hensel am Donnerstag über den FC St. Pauli, der seine bisherigen acht Heimspiele alle gewonnen hat..
Hensel musste allerdings auch eine schlechte Nachricht verkünden. Soufiane Messeguem fällt mit einem Muskelbündelriss drei Wochen aus, was die Personalsorgen Aues noch größer werden lässt. „Es fehlen insgesamt acht Spieler, aber wir sind trotzdem bereit und in einer guten Verfassung“, sagte der 35-Jährige.
Aue plant Reaktion auf „Dynamo-Knall“
Die Verfassung muss besser sein als bei der Generalprobe gegen Dresden. „Die Woche hat mit einem Knall begonnen, das konnten wir so nicht stehen lassen“, berichtete Hensel von der Aussprache mit der Mannschaft.
„Jedem muss klar sein, dass es nicht reicht, wenn man auch nur ein Prozent weniger gibt.“ Vor den restlichen 16 Spielen hat Aue sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Vor Spiel auf St. Pauli: Aue rüstet nach
Dafür rüsten die Sachsen noch einmal auf. Am Donnerstag wurde der Transfer von Mittelfeldspieler Prince Owusu vom SC Paderborn verkündet. Der 25-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende, der sich bei Klassenerhalt bis Juni 2023 verlängert.
„Prince ist ein Spieler, der genau das verkörpert, was wir gesucht haben. Robustheit, Geschwindigkeit, gutes Anlaufen. Wir hoffen, dass er sich schnell integrieren kann“, sagte Hensel.
Ob der Angreifer bereits gegen St. Pauli zum Einsatz kommt, ist noch offen. Zudem hat Aue Interesse an dem 19 Jahre alten Innenverteidiger Jannis Lang vom VfL Wolfsburg. Hensel: „Wir sind in sehr guten Gesprächen und sehr interessiert. Er passt mit seiner Spielweise ins Erzgebirge.“