Hamburg. Neuzugang Lukas Daschner hofft auf eine Rolle als Stammspieler und kann sich im Test bei Werder Bremen beweisen.

Das Testspiel des FC St. Pauli an diesem Freitag (13.45/live Sky Sport News HD) bei Werder Bremen ist eine gute Chance, sich zu präsentieren – den Fans im Free-TV und dem eigenen Trainer auf dem Platz. Von Anfang an, nicht „nur“ als Edeljoker. Denn das war bislang hauptsächlich der Job von Lukas Daschner. „Kein Fußballer gibt sich gerne mit der Rolle auf der Bank zufrieden“, sagt der Mittelfeldspieler.

Das „Problem“: Der 22 Jahre alte Zugang vom MSV Duisburg hat die ihm zugedachte Aufgabe bislang sehr gut erfüllt. Nur einmal (in Sandhausen/0:1) durfte Daschner von Beginn an auflaufen, musste nach der Pause aber wieder draußen bleiben. In den anderen sechs Spielen kam er in der zweiten Hälfte, brachte meist neuen Schwung, bereitete vier Tore vor. „Ich bin mit meiner persönlichen Leistung ganz zufrieden“, sagt er: „Ich versuche dem Team zu helfen, gebe Gas.“

Extra-Schichten im Kraftraum

Viel mehr kann er nicht tun. Arbeiten, sich anbieten. Und Extra-Schichten im Kraftraum schieben. „Drei Kilo Muskelmasse“, erzählt Daschner, habe er im letzten Monat zugelegt. „Ich fühle mich besser dadurch, habe mehr Power und bin stabiler im Zweikampf.“ Es ist eben alles ein Entwicklungsprozess.

In Duisburg in der Dritten Liga war das Kind des Ruhrpotts zwar Stammkraft, ein kleiner Unterschied nach oben ist da aber eben doch. „Es ist vielleicht ein wenig schneller“, sagt er, „die individuelle Klasse ist etwas höher, das Stellungsspiel der Verteidiger, der Spielaufbau.“ Lauter Kleinigkeiten.

Beim FC St. Pauli gehen sie deshalb auch individuell auf die Entwicklung des Offensivtalentes ein. „Es gibt immer Dinge, an denen man arbeiten kann, das machen auch die Co-Trainer häufig“, erzählt Daschner: „Wie ich mich zu positionieren habe, das Spiel mit dem Ball, Torschüsse. Daran arbeiten wir.“

Die Liga ist eng

Trainer Timo Schultz muss daran interessiert sein, dass das Offensivtalent möglichst schnell sein Stammspielerpotenzial entwickeln kann. Der Rückschlag beim 0:3 gegen den Karlsruher SC und der Sturz auf Platz 17 der Zweiten Liga verlangt nach personellen Alterna­tiven. Auch wenn Daschner betont: „Die Stimmung bei uns ist nicht so, dass wir sagen, wir sind im Abstiegskampf.“

Die Liga ist ja auch eng, zehn Teams zwischen Platz 17 und Rang acht trennen nur zwei Punkte. „Wir wissen, dass wir punkten müssen, klar“, sagt Daschner: „Aber ich glaube nicht, dass wir groß unter Druck stehen.“

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Der Grat zwischen unaufgeregtem Selbstvertrauen und Unterschätzen der Situation ist eng. Ein gelungener Test über dreimal 45 Minuten beim Erstligisten in Bremen könnte die Brust vor dem nächsten Auswärtsspiel in Paderborn (21. November) etwas breiter werden lassen. Auch bei Lukas Daschner: „Ich hoffe, dass ich in den nächsten Spielen auch von Anfang an mitspielen darf.“