Hamburg. Der 27 Jahre alte Loïc Favé vom Eimsbütteler TV steht als Assistent von Timo Schultz für Innovation und Ehrgeiz.

Seit Mittwoch ist perfekt, was sich bereits in der vergangenen Woche sehr schnell nach der Verpflichtung von Timo Schultz als Cheftrainer des FC St. Pauli abgezeichnet hatte. Der erst 27 Jahre Loïc Favé wechselt vom Eimsbütteler TV zum Club vom Millerntor und wird als Co-Trainer des Zweitligateams eng mit Schultz zusammenarbeiten.

„Ich kenne Loïc schon länger, und wir hatten auch immer wieder im Rahmen unserer Arbeit Berührungspunkte. Er bringt viele innovative Ideen und einen frischen Blick auf den Fußball mit. Das wird unsere tägliche Trainingsarbeit bereichern“, kommentierte Timo Schultz die Verpflichtung Favés, der einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2022 erhielt. „Nach seiner erfolgreichen Arbeit im Jugendbereich ist er bereit für den nächsten Schritt in seiner Entwicklung“, sagte der Cheftrainer weiter.

Der FC St. Pauli geht neue Wege

Bei Sportchef Andreas Bornemann stieß Schultz’ Idee, ein vergleichsweise sehr junges Trainertalent in seinen engsten Stab zu berufen, zu dem bisher erst Torwarttrainer Mathias Hain zählte, ganz offenbar auf Zustimmung. Die Entscheidung ist auch, nachdem die Verträge mit den bisherigen Co-Trainern Markus Gellhaus (50), André Trulsen (55) und Hans Schrijver (60) nicht verlängert worden waren, ein deutliches Signal der Verjüngung und Modernisierung, zumal ja auch Schultz’ Vorgänger Jos Luhukay (57) eher ein Trainer „alter Schule“ war.

„Ich freue mich über die Entscheidung von Timo Schultz, ein Stück weit neue Wege zu beschreiten und einen jungen, ehrgeizigen und innovativen Trainer in sein Team zu holen. Loïcs Arbeit im Jugendbereich des ETV spricht ohnehin für sich“, sagte Bornemann. Gleichzeitig dankte er den ETV-Verantwortlichen für deren Entgegenkommen. Favé stand nach Abendblatt-Informationen in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis als Nachwuchskoordinator. Zum Ausgleich soll es ein Ablösespiel geben.

Loïc Favé gilt als großes Trainertalent

„Wenn Loïc zum FC St. Pauli wechseln sollte, werden wir ihm keine Steine in den Weg legen. Wir wissen, dass er ein großes Trainertalent ist. Das bietet ihm große Chancen“, hatte zuvor bereits Frank Fechner, der 1. Vorsitzende des ETV, auf Nachfrage gesagt. „Dass Loïc irgendwann den Schritt in den Profifußball macht, überrascht uns nicht. Wir sind darauf vorbereitet. Was er beim ETV aufgebaut hat, wird fortgeführt von den Menschen, die er hier ausgebildet hat“, sagt Fechner weiter, der selbst von 2001 bis 2005 beim FC St. Pauli tätig gewesen war, zuletzt als Geschäftsführer.

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Loïc Favé hatte jüngst als Trainer die U-19-Mannschaft des ETV in die A-Junioren-Bundesliga geführt. Zudem war er für die rund 100 im Nachwuchsbereich auf Honorarbasis tätigen Trainer verantwortlich. Seine aktive Karriere hatte er bereits im Alter von 17 Jahren nach drei Mittelfußbrüchen beenden müssen. Ein Freund überredete ihn, es als Jugendtrainer zu versuchen. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Nach und nach bildete sich der ehemalige Stürmer weiter und besitzt heute bereits die A-Lizenz, fungiert als DFB-Stützpunkttrainer und hat parallel zum Job beim ETV seinen Master in Sportmanagement gemacht.

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Favé hat seine Gedanken zur Trainingslehre im Fachbuch „Kreatives Fußballtraining – 350 Trainingsformen für ambitionierte Leistungsstufen“ niedergeschrieben. Zudem entwickelte der Sohn einer französischen Mutter die „Skillshirtz“, ein mehrfarbiges Leibchen, das bei Übungen kognitive Trainingsreize setzt. Diese nutzte St. Paulis neuer Trainer Schultz bereits bei den Einheiten seiner U-19-Mannschaft. „Als gebürtiger Hamburger ist es für mich eine tolle Chance, in meiner Heimatstadt den Sprung in den Profibereich vollziehen zu können“, sagte Favé. „Ich möchte mich als Trainer, aber vor allem die Mannschaft weiterentwickeln.“ Neuartige und damit ungewohnte Impulse werden die Spieler sicher bekommen.