Hamburg. Der neue Coach des FC St. Pauli erklärt, wie er den Verein besser machen will und was er von seinen Spielern erwartet.

Die Pressekonferenz am Montagvormittag zur Vorstellung des neuen Trainers beim FC St. Pauli war fast vorbei, da legte Timo Schultz noch ein Motto fest, das für seine Amtszeit stehen soll: "Zurück in die Zukunft." Nach 15 Jahren als Spieler, Co- und Jugendtrainer beim Kiezclub will Schultz nicht mehr für die Vergangenheit stehen. Der Nachfolger des gescheiterten Jos Luhukay habe "einiges vor" mit St. Pauli.

Schultz' Arbeitsstil soll „offen und kommunikativ“ und damit ganz anders als bei Vorgänger Luhukay sein. „Ich will eine Mannschaft auf dem Platz, die lebt und füreinander da ist. Am Ende hilft dir nur die Wahrheit“, sagte der bisherige U-19-Trainer, der am Sonntag befördert worden war.

St. Pauli vermeidet Saisonziel unter Schultz

Vor lauter Vorfreude auf die neue Aufgabe habe er in seiner ersten Nacht als Chefcoach des FC St. Pauli "unruhig geschlafen", sagte Schultz. Von seinen Spielern verlange er nun harte Arbeit – und diese Einstellung lebe er auch selbst vor. "Lernen hat keine Ziellinie", sagte Schultz. "Mit einem Schuss Frechheit können wir hier einiges gewinnen."

Timo Schultz will beim FC St. Pauli für die Zukunft stehen.
Timo Schultz will beim FC St. Pauli für die Zukunft stehen. © Witters

Wie viel St. Pauli in der kommenden Saison gewinnen will, darauf möchte sich der Verein allerdings noch nicht festlegen. "Die Grundsubstanz des Kaders bietet die Möglichkeit, eine bessere Platzierung als in der vergangenen Spielzeit (Tabellen-14.; Anm. d. Red.) zu erreichen", sagte Sportchef Andreas Bornemann, der aber einen Atemzug später betonte, dem neuen Trainer keinen Rucksack aufschnallen zu wollen. Mit anderen Worten: St. Pauli legt sich nicht auf ein konkretes Saisonziel fest.

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Schultz' Plan für Transfers und Talente

Um nicht erneut gegen den Abstieg spielen zu müssen und an der Schwäche bei gegnerischen Standards zu arbeiten, wünscht sich Schultz mehr Robustheit im Kader. "Ein bisschen mehr Physis tut uns ganz gut", sagte er in Bezug auf die Transferstrategie.

Diese körperliche Präsenz habe Schultz zuletzt vor allem bei den vielen Talenten des Clubs vermisst. "Bei einigen hat mir in der zurückliegenden Saison die Gier gefehlt." Damit dürfte klar sein, dass es die Youngster nicht automatisch leicht haben, nur weil mit Schultz nun ein ehemaliger Jugendtrainer die Chefrolle übernommen hat.

"Der Einzige, der den Durchbruch geschafft hat, ist Finn-Ole Becker (20)", sagte Schutz. "Die anderen sind richtig gut, aber das müssen sie erst noch beweisen – und dann steht die Tür auch für jeden offen."

Die Tür zurück in die Zukunft.