Hamburg. Henk Veerman nimmt die Wechselgerüchte mit Humor und kann sich eine Vertragsverlängerung beim FC St. Pauli vorstellen.
Johannes Flum konnte sich am Dienstagmorgen einen Spruch nicht verkneifen. „Ich muss mal schauen, ob Henk Veerman noch da ist“, rief der Mittelfeldspieler des FC St. Pauli den Journalisten und Kiebitzen zu, ehe er mit einem Grinsen den Trainingsplatz an der Kollaustraße betrat. „Das gehört dazu. Ich habe von den Jungs in der Kabine auch den einen oder anderen Spruch bekommen“, sagte Veerman (28), der weiterhin Profi beim Stadtteilclub ist.
Zu Wochenbeginn verbreitete das niederländische Fußballportal „Voetbal International“, dass der SC Paderborn im Wintertransferfenster versuchen möchte, den 2,01 Meter großen Mittelstürmer zu verpflichten, wäre der seit Mittwoch perfekte Wechsel von Dennis Srbeny (25, Norwich City) nicht zustande gekommen. Auch englische Clubs sollen die Entwicklung des Torjägers mit Interesse verfolgen. Veerman selbst hat die Meldung aus seinem Heimatland im Internet entdeckt. „Ich war überrascht, weil ich nichts gehört habe. Wenn es wirklich von einem Verein Interesse gibt, ist doch normalerweise der Spieler der Erste, der davon erfährt“, sagte der Publikumsliebling und fügte an: „Und das ist nicht passiert.“
Fußballgeschäft ist schnelllebig geworden
Veerman staunt selbst, wie schnelllebig das Fußballgeschäft geworden ist. Erst im November 2019 feierte der Torjäger sein Comeback nach einem im Dezember 2018 erlittenen Kreuzbandriss. „Man kann sagen, dass mein Comeback perfekt gelaufen ist. Wenn nach fünf Spielen schon die Bundesliga Interesse zeigt, kann man sagen, dass es optimal gelaufen ist“, scherzte der Niederländer. Und doch macht Veerman keinen Hehl daraus, dass ihm das kolportierte Interesse aus der Bundesliga schmeichelt. Die deutsche Eliteliga reizt den Stürmer schon seit Jahren. „Mein Traum ist natürlich die Bundesliga“, sagte Veerman, der mit einem Augenzwinkern erklärte, dass in seinen Träumen auch die Spitzenclubs Real Madrid, der FC Barcelona und der FC Liverpool vorkommen.
Der Traum der St.-Pauli-Fans sieht – wenig überraschend – anders aus. Am liebsten wäre es ihnen, wenn der Stürmer seinen im Sommer 2021 auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängern würde. „Natürlich kann ich mir sehr gut vorstellen, bei St. Pauli zu verlängern. Meine Frau und ich sind sehr glücklich hier, und auch mein kleiner Sohn, der ein Jahr und drei Monate alt ist, hat mir gestern noch gesagt, dass er glücklich in Hamburg ist“, scherzte der Niederländer. Nach Abendblatt-Informationen haben bisher noch keine Gespräche über eine mögliche Verlängerung stattgefunden.
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Zunächst soll die Liste der Spieler abgearbeitet werden, deren Arbeitspapiere im Juni dieses Jahres auslaufen. Neben den Leihspielern Viktor Gyökeres (21), Leo Östigard (20, beide Brighton and Hove Albion), Matt Penney (21, Sheffield Wednesday), Youba Diarra (21, Red Bull Salzburg) und James Lawrence (27, RSC Anderlecht) sind das Dimitrios Diamantakos, Jan-Philipp Kalla (33), Johannes Flum (32), Waldemar Sobota (32), Marc Hornschuh (28) sowie die Talente Niklas Hoffmann (22), Christian Conteh (20) und Mert Kuyucu (19).
Und Veerman? Der nimmt seine Zukunftsplanung mit einer großen Portion Spaß. „Es stimmt, dass ich nach Spanien gehe“, sagte der Sturmhüne: „Aber mit St. Pauli ins Trainingslager.“ Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht. Auch im Millionengeschäft Profifußball.
Offensivspieler Cenk Sahin (25), im Oktober beim FC St. Pauli aussortiert, wechselt zum türkischen Tabellenletzten Kayserispor.