Hamburg. Für Dreharbeiten wurde Holger Stanislawski in einem Doppeldeckerbus an sein einstiges Stadion chauffiert. Dort kam es zu einem Malheur.
Drei Jahre lang gingen sie beim FC St. Pauli gemeinsam durch dick und dünn, im Februar 2002 sicherten sie durch einen 2:1-Sieg gegen den FC Bayern München Seite an Seite den selbst verliehenen Titel "Weltpokalsiegerbesieger". Sogar das Zimmer teilten sich Holger Stanislawski und Nico Patschinski.
Doch was die beiden Ex-Fußballprofis bis dato noch nicht miteinander erlebt hatten, war ein Unfall – bis jetzt. Denn bei den Dreharbeiten für das NDR-Format "Linda Zervakis: Alles auf Anfang" passierte Patschinski ein ganz besonderes Malheur.
Patschinski kracht mit Bus gegen Stadionmauer
Als St. Paulis Kultfigur Zervakis' Gäste Stanislawski und Sterneköchin Cornelia Poletto auf der Suche nach deren Hamburger Wurzeln in einem roten Doppeldeckerbus auch ans Millerntor chauffieren soll, geschieht das Unglück.
Bei der Stadioneinfahrt verschätzt sich Patschinski derart, dass er mit dem Aufsatz gegen die Mauer der Südtribüne kracht. In der Sendung ist zu sehen, wie die oberen Frontscheiben mit einem lauten Knall zersplittern und in alle Richtungen fliegen.
Stanislawski kann sich gerade noch wegducken
Stanislawski, der zu diesem Zeitpunkt ganz vorne Platz genommen hat, kann sich gerade noch in Deckung bringen. Den ersten Schock verdaut der 50-Jährige aber recht schnell, bevor er durch die zerbrochene Scheibe gewohnt nonchalant St. Paulis verdutzten Sicherheitschef Sven Brux grüßt.
"Ich hab gesagt, lass Nico Patschinski nicht fahren!", ruft Stanislawski, der zuvor bereits angekündigt hatte, notfalls in einen Linienbus umzusteigen – wohlwissend, dass sein ehemaliger Mitspieler seit nunmehr bald zwei Jahren hauptberuflich Busse für den VHH lenkt.
"Stani" und Brux drücken "Patsche" Sprüche
Auch für Patschinski gibt es noch einen Spruch. "Ja Digger, so muss man mal vorfahren", sagt Stanislawski zu "Patsche", während Brux in Richtung des ehemaligen Mittelstürmers raunt: "Immer nur Sch... im Kopf! Aber wenn man so einen Fahrer engagiert."
Und wie reagiert Patschinski selbst? Der 43-Jährige, der zu Beginn noch eingestand, das "Ding" eigentlich gar nicht fahren zu können, verharrt seinerseits ganz cool im Fahrersitz und hat nur eine lapidare Antwort parat: "Ganz schöner Kracher!"
Stanislawski: Bin St. Pauli immer noch dankbar
Krachen lassen es die Protagonisten auch in den restlichen knapp 45 Minuten der NDR-Folge, die das Trio Zervakis, Stanislawski und Poletto unter anderem in "Stanis" Supermarkt führt, an Polettos erste eigene Wohnung in Eimsbüttel, auf den Michel-Turm – und eben zum Millerntorstadion.
Dort wird Stanislawski, von 1993 bis 2011 als Spieler und Trainer bei St. Pauli aktiv, noch einmal sentimental. "Das Wort Dankbarkeit haben nicht mehr so viele", sagt er bei seinem ersten Kabinenbesuch nach acht Jahren. "Aber ich bin immer noch dankbar, dass ich 18 Jahre lang Teil sein durfte."
Stanislawski spricht über seinen HSV-Abgang
In der sehenswerten Reportage verrät der Ur-Hamburger unter anderem auch noch, weshalb er in der Jugend vom HSV zu St. Pauli wechselte, um was er sich in "seinem" Winterhuder Supermarkt kümmert und wie es um eine mögliche Rückkehr auf die Trainerbank steht.
Ausgestrahlt wird die Folge "Linda Zervakis: Alles auf Anfang" mit Holger Stanislawski und Cornelia Poletto am Freitag, den 3. Januar um 00:00 Uhr im NDR Fernsehen.
In weiteren Episoden der zweiten Staffel trifft die NDR-Moderatorin in Lübeck Mareile Höppner und Jörg Wontorra (10.01.), in Braunschweig Bibiana Beglau und Wolfgang Kubicki (17.01.) und in Hamburg Ildikó von Kürthy und Johannes Oerding (24.01./jeweils 00:00 Uhr).
"Alles auf Anfang": Linda Zervakis trifft Holger Stanislawski und Cornelia Poletto, NDR, 3. Januar 2020, 00:00 Uhr