Hamburg. Stürmer Veerman lieferte sich griechisch-römische Ringkämpfe. Zu große Last auf den Schultern von Youngster Becker.

Der FC St. Pauli bleibt auch im siebten Ligaspiel hintereinander sieglos. Die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay unterlag am Samstag dem ebenfalls kriselnden Bundesliga-Absteiger Hannover 96 mit 0:1 (0:1). Linton Maina erzielte in der siebten Minute das entscheidende Tor für die Gäste. Die Hamburger fallen dadurch in der Tabelle auf Platz 15 zurück und sind punktgleich mit dem Relegationsplatz-Inhaber Nürnberg. Die Einzelkritik der Hamburger:

Himmelmann: Mal wieder stand nicht die Null, mal wieder lag es nicht an dem Schlussmann. Torwart bei St. Pauli zu sein, ist derzeit eine undankbare Aufgabe.

Zander: Nicht Fisch und nicht Fleisch. Ordentliche Aktionen in der Defensive und unerklärliche Fehler mit dem Ball am Fuß wechseln sich bei dem ehemaligen Bremer zu häufig ab.

Ziereis: Ein solider Auftritt des Innenverteidigers.

Lawrence: Der Waliser ist ein Schatten seiner selbst. Von der Souveränität seiner ersten Spiele ist nichts mehr zu sehen. Beim Gegentor fehlte dem Abwehrspieler jegliche Handlungsschnelligkeit.

Kalla (bis 83.): In Minute sieben wurde „Schnecke“ vor dem 0:1 von Hannovers Maina zum Statisten degradiert. In Sachen Leidenschaft und Kampf konnte man dem Publikumsliebling im Anschluss nichts nachsagen.

Lankford (ab 83.): War dabei.

Knoll: Das Sinnbild für fehlendes Selbstvertrauen. Hadernd, fahrig und mit genervter Körpersprache. Dabei könnten St. Pauli einen Aggressive-Leader in Topform so gut gebrauchen.

Miyaichi: Wenn der Japaner Tempo in seinem Spiel hatte, war er ein Faktor. Das Problem: Zu selten nutzte der chronisch formschwache Flügelstürmer seine Geschwindigkeit.

Sobota (bis 81.): Dass es St. Paulis Offensive an Kreativität fehlte, lag auch am Polen, der kaum Lösungen gegen hüftsteife Hannoveraner fand.

Becker (ab 81.): Das Toptalent sollte für den einen genialen Moment sorgen. Das von einem 19-Jährigen in seinem ersten kleinen Formtief zu erwarten, ist des Guten zu viel.

Möller Daehli: Nach dem Spiel wollte der sonst so gesprächige Norweger nichts sagen. Der St.-Pauli-Frust hat auch den Spielmacher befallen.

Gyökeres (bis 67.): Der Schwede versuchte zumindest, mit Tempo eine gewisse Torgefahr auszustrahlen. Das hatte er vielen seiner Offensivkollegen voraus. Seine Auswechslung sorgte bei vielen Betrachtern für Kopfschütteln.

Tashchy (ab 67.): Kein Faktor nach seiner Einwechslung.

Veerman: Mit dem Brasilianer Felipe lieferte sich der Sturmtank über 90 Minuten griechisch-römische Ringkämpfe. Der Fußball blieb leider weitestgehend auf der Strecke. Mit Fortdauer des Spiels baute der Niederländer körperlich ab.