Hamburg. St. Paulis Torwart reagiert gelassen auf die Lobeshymne vom FC-St.-Pauli-Trainer. Korbinian Müller kurz vor Rückkehr.

Auf die Frage, welche Spieler einen besonders großen Anteil daran haben, dass der FC St. Pauli seit nunmehr sechs Punktspielen unbesiegt ist und vom 17. Platz ins obere Tabellendrittel der Zweiten Liga geklettert ist, ist in jedem Fall Robin Himmelmann zu nennen. Maßgeblich sicherte der Schlussmann mit seinen Paraden die drei Siege gegen Kiel (2:1), den HSV (2:0) und Sandhausen (2:0). Dazu verhinderte er am Sonntag beim 1:1 in Nürnberg, dass sein Club den Punktgewinn nicht noch verlor.

Dennoch war es ein wenig überraschend, dass St. Paulis Trainer Jos Luhukay in der Nachbetrachtung des Spiels eine Lobeshymne auf seine Nummer eins anstimmte. „Er ist seit Wochen in einer sehr guten Verfassung, in einer Topform. So habe ich ihn noch nie gesehen. Seit dem HSV-Spiel und davor gegen Kiel hat er damit angefangen“, sagte Luhukay.

Himmelmann bleibt bei Trainerlob gelassen

„Das ist schön zu hören. Grundsätzlich waren wohl schon ein paar ganz gute Spiele dabei“, sagte Robin Himmelmann am Montag angesprochen auf das Trainerlob. „Ich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe, einen Punkt aus Nürnberg mitgenommen zu haben. Noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn wir noch den ,Lucky Punch‘ zum Sieg gesetzt hätten.“ Mit der Erfahrung von 145 Zweitligaspielen für St. Pauli fällt es dem 30-Jährigen leicht, auch bei positiven Dingen gelassen zu bleiben.

Luhukay hatte über Himmelmann auch noch gesagt: „Jetzt sehe ich den Robin, von dem ich vorher so viel gehört habe.“ Dahinter versteckt sich ganz offenbar auch ein bisschen Kritik an den Leistungen des Keepers vor der aktuellen Erfolgsphase. „Auf welche Punkte er da genau anspielt, müsste ich mal mit ihm besprechen. Es sind ja oft Nuancen. Ich habe sicherlich im Spiel schon Entscheidungen getroffen, die nicht richtig waren. Aber bis auf Dresden kann ich mir jetzt eigentlich keine großen Dinge anlasten“, sagte Himmelmann dazu und gab das entscheidende Stichwort: Dresden. Beim 3:3 nach einer 3:0-Führung hatte er bei der Ecke vor dem ersten Gegentreffer nicht glücklich agiert und den Treffer zum 3:3 maßgeblich mitverschuldet, weil er weit aus dem Strafraum lief, den Ball nicht bekam und vom Torschützen Moussa Koné düpiert wurde.

Trotz pinker Torwartkleidung erfolgreich

Danach legte Himmelmann seine pinke Torwartkleidung ab und spielte fortan erfolgreich in Gelb. Dies war jetzt nicht möglich, weil sich auch Nürnbergs Torwart Christian Mathenia für diese Farbe entschieden hatte. Dem St.-Pauli-Keeper blieb nur Pink. Dank seiner guten Leistung ist dieser „Farbfluch“ aber erfolgreich bezwungen.

Bei der Frage, ob St. Pauli aufgrund des Schlüsselbeinbruchs von Svend Brodersen noch einen vertragslosen Torwart verpflichten sollte, hielt sich Himmelmann bedeckt. „Das müssen die dafür Verantwortlichen entscheiden“, sagte er. Nach Informationen des Abendblatts ist diese Entscheidung gefallen. Korbinian Müller steht vor der Rückkehr zu St. Pauli. Der Vertrag des 28-Jährigen war zum Ende der vergangenen Saison nach einem knappen Jahr ausgelaufen. Danach widmete er sich ganz seinem Studium der Fitness-Ökonomie und beendete vorerst seine Karriere.

Nürnbergs Torwart Christian Mathenia hat sich am Sonntag in der letzten Aktion des Spiels gegen den FC St. Pauli einen Kniescheibenbruch zugezogen, als er bei einer Parade mit Stürmer Boris Tashchy zusammenprallte. Der Ex-HSV-Keeper wird monatelang ausfallen.