Hamburg. Einzelkritik: Himmelmann verlässlich wie Schietwetter, Penney duellierte sich mit Ex-HSVer Diekmeier. Der Fußballgott jubelte mit.
Zwei Jungprofis schossen den FC St. Pauli zum 2:0-Sieg über Sandhausen und trugen dazu bei, dass die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay zum fünften Mal hintereinander unbesiegt ist – inklusive beim zweiten Hamburger Stadtderby 2019 gegen den HSV. Finn Ole Becker und Viktor Györkeres erzielten ihre ersten Treffer in Ligaspielen. Der FC St. Pauli in der Einzelkritik des Hamburger Abendblatts.
Himmelmann: Der Keeper ist so verlässlich wie Schietwetter im Hamburger Herbst. Mit seinen Paraden gegen Behrens (76.) und Bouhaddouz (84.) sorgte er dafür, dass aus einem souveränen Spiel keine Zitterpartie wurde.
Ohlsson: Nach skandinavisch ruhigen Beginn, steigerte sich der Rechtsverteidiger merklich und zeigte, warum ihn St. Pauli unbedingt holen wollte. Giftig im Verteidigen und immer wieder mit Impulsen nach vorn.
Östigard: Das Sprichwort, dass Zahlen nicht lügen, widerlegte der Norweger eindrucksvoll. Der 19-Jährige spielte wie ein alter Hase und ließ sich auch von der Bürde einer frühen gelben Karte nicht beirren.
Buballa: Der Kapitän trat auch gegen Sandhausen wie ein Leader auf. Stark im Zweikampf und mittlerweile mit einem Selbstvertrauen im Spielaufbau ausgestattet, das außergewöhnlich und beeindruckend ist. Der gelernte Linksverteidiger ist in der Form seines Lebens. Egal ob außen oder im Abwehrzentrum.
Penney: Über 90 Minuten lieferte sich der Brite packende Duelle mit Ex-HSVer Dennis Diekmeier, die er zumeist für sich entscheiden konnte. In der Form die Verstärkung, die Trainer Luhukay bei der Verpflichtung angekündigt hatte.
Becker (bis 89.): Ein lehrreicher und emotionaler Sonntagnachmittag für das Mittelfeldjuwel. Toller Distanzschuss zur Führung, immer wieder gute Ideen im Spielaufbau, aber genauso viele Ballverluste, die hätten wehtun können.
Kalla (ab 89.): Der Fußballgott durfte mitjubeln.
Miyaichi: Gemeinsam mit Möller Daehli bildete der Flügelflitzer auf rechts eine japanisch-norwegische Flügelzange, die Sandhausen nie in den Griff bekam.
Möller Daehli (bis 89.): Ein ständiger Unruheherd, der kämpfte, zauberte und sogar gelbwürdig foulte. In der Verfassung unverzichtbar.
Buchtmann (ab 89.): Der zuletzt wenig wenig beachtete Profi fügte sich gut ein.
Knoll: Das Herz von St. Pauli rannte bis die Socken qualmten. Kurz vor Schluss hätte der Mittelfeldmann, der teilweise im Sturm auftauchte, seine Energieleistung krönen müssen.
Sobota: Der Pole ist einfach ein feiner Fußballer. Das Problem: Er hat auch immer wieder Flüchtigkeitsfehler in seinem Spiel, die eine noch bessere Bewertung verhindern.
Gyökeres (bis 84.): Dem Startelfdebütanten wollte lange nix gelingen, doch mit seinem Tor trumpfte der Schwede wie verwandelt auf. Stark!
Tashchy (ab 84.): Der Neuzugang feierte seine Millerntor-Premiere.
FC St. Pauli gegen Sandhausen – die Statistik