Hamburg. Zu viele Probleme haben sich durch die gesamte Vorbereitung gezogen. Zudem ist der Kader weiterhin nicht komplett.

Der Spielplan macht es möglich. Da der FC St. Pauli erst am Montagabend (20.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld in die neue Zweitligasaison startet, gewährte Cheftrainer Jos Luhukay seinen Profis am Freitag noch mal einen freien Tag, ehe am Sonnabend und Sonntag im Geheimen die beiden abschließenden Trainingseinheiten folgen.

Perfekt vorbereitet, das hat Luhukay kürzlich bereits eingeräumt, wird sein Team nicht in die Saison starten, trotz seiner überaus engagierten und akribischen Arbeit vor allem in taktischer Hinsicht. Dafür gab und gibt es zu viele Probleme rund um das Team, wie die nachfolgende Auflistung zeigt.
Verletzungen: Aktuell können sieben Spieler des Profikaders nicht am Teamtraining teilnehmen und kommen für einen Einsatz in Bielefeld nicht in Betracht. Dies sind die Verteidiger Philipp Ziereis und Luca Zander, die Mittelfeldspieler Johannes Flum und Rico Benatelli sowie die Offensivkräfte Henk Veerman, Boris Tashchy und Luis Coordes. Ein Fragezeichen steht hinter dem gerade für ein Jahr ausgeliehenen Innenverteidiger Leo Östigard, der eine Wadenprellung auskuriert, die er vergangenen Sonnabend beim abschließenden Testspiel in Heerenveen (1:1) erlitten hatte.
Testspiele:
Drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage lautet die Bilanz aus den sechs absolvierten Partien. Besonders das müde 3:3 gegen das Hamburger Oberligateam FC Teutonia 05 und das 2:3 gegen den österreichischen Erstligaaufsteiger Swarovski Wattens Tirol waren ernüchternd. In fast allen Spielen fiel auf, dass die Mannschaften erhebliche Schwächephasen hatten. Zuletzt sorgte in Heerenveen eine Ansprache des Trainer in einer Verletzungspause dafür, dass sich das Team steigerte. „Das wird so nicht immer möglich sein“, sagte Luhukay treffend.
Kader:
Immerhin auf vier ist die Zahl der Neuzugänge dank der jüngsten Ausleihe des schwedischen Stürmer-Talents Viktor Gyökeres (21) gestiegen. Komplett ist der Kader damit längst nicht. Es fehlt, solange Henk Veerman (Reha nach Kreuzbandriss im Dezember) noch nicht wieder einsatzfähig ist, weiter eine mindestens gleichwertige Alternative für Stürmer Dimitrios Diamantakos, der mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze in den Vorbereitungsspielen war. Auch Tashchy erfüllt, wenn er von seiner schweren Muskelverletzung (Bündelriss) wieder genesen sein wird, eher nicht diesen Anspruch. Dazu sucht der Club vor allem einen gestandenen „Sechser“ als potenziellen Leistungsträger, der sowohl in der Defensive und damit in der Balleroberung als auch im Spielaufbau ein überdurchschnittlicher Zweitligaspieler ist.

Offen ist zudem weiter, wer hinter Stammtorwart Robin Himmelmann und seinem Stellvertreter Svend Brodersen Keeper Nummer drei wird. Ein Kandidat ist U-23-Torhüter Leon Schmidt, der mit dem Team auch im Trainingslager war. Ein anderer, namentlich der vereinslose Carl Klaus (25), trainierte in dieser Woche zur Probe mit.

„Die Arbeit hört mit dem ersten Spiel nicht auf“, sagt der neue, von Trainer Luhukay bestimmte Kapitän Christopher Avevor. Diese grundsätzliche Einschätzung gilt für sein Team zu Beginn dieser Saison ganz besonders.