Hamburg. Ausstellung erinnert an den Wandel Ende der 80er-Jahre. Damals entstand vieles von dem, was noch heute den FC St. Pauli prägt.

Es wird die bisher größte und längste Ausstellung im Museum des FC St. Pauli sein. „Kiezbeben – die zweite Geburt des FC St. Pauli, und was sie heute bedeutet“ lautet der ebenfalls umfangreiche Titel. Im Mittelpunkt dieses lange geplanten Projektes steht das Ende der 80er-Jahre, als vieles von dem entstand, was noch heute bei den Heimspielen und rund um den Verein aktuell ist, wie etwa das Totenkopf-Symbol.

Der Bundesligaaufstieg 1988 sowie der erfolgreiche Kampf um den Klassenverbleib 1989 und 1990 waren die sportlichen Höhepunkte dieser Zeit. Gleichzeitig entstand ein zuvor in dieser Größenordnung nicht gekanntes Interesse am Millerntor-Club. Das Stadion wurde mit einer Stahlrohrtribüne erweitert – aus ihr wurde die berühmte Gegengerade, auf der die Fans für die einzigartige Stimmung sorgten. Diese steigerte sich noch einmal, als die Tribüne im Dezember 1988 mit einem Dach ergänzt wurde.

„Wir haben jetzt für unsere Ausstellung ein Stück dieser Gegengeraden wieder aufgebaut“, berichtet Christoph Nagel, Vorstandsmitglied von „1910 e. V.“, dem Museums-Trägerverein.

Mehr als 150 großformatige Fotos

Erstmals wird auch der Außenbereich vor dem Museum als Ausstellungsfläche genutzt. Im Original erhalten geblieben ist eines der Kamerahäuschen, die auf dem Dach der Gegengeraden platziert waren. Und auch die alte Anzeigetafel, auf der der aktuelle Spielstand mit Zahlschildern angezeigt wurde, wird aus nächster Nähe zu begutachten sein. „Hier kann jeder, der es möchte, einmal selbst die Tafel bedienen“, sagt Nagel, der zusammen mit seinen Mitstreitern seit Monaten die Ausstellung vorbereitet hat, die am Sonnabend für das Publikum geöffnet wird.

„Das Ganze lebt neben den Erinnerungsstücken und den mehr als 150 großformatigen Fotos insbesondere auch von dem rund 40 Stunden umfassenden Videomaterial. Hier stehen Interviews mit Zeitzeugen wie etwa den früheren Spielern Volker Ippig, Hansi Bargfrede und Klaus Ottens im Mittelpunkt“, berichtet Christoph Nagel. Ein Modell des alten Millerntor-Stadions, das von 2006 an durch einen Neubau ersetzt wurde, ist ebenfalls rechtzeitig fertig geworden. Aufgrund der Erfahrungen ihrer vorherigen Ausstellungen haben sich die Organisatoren entschieden, die Ausstellung gut drei Monate laufen zu lassen.

Ausstellung „Kiezbeben“ im Museum des FC St. Pauli im Millerntor-Stadion, vom 4. Mai bis 11. August, Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags von 12 bis 20 Uhr, sonnabends, sonntags und an Feiertagen 11 bis 19 Uhr. Eintritt: 7 Euro/ermäßigt 4 Euro. Dauerkarten 20 Euro/ermäßigt 12 Euro.