Paderborn. Publikumsliebling trifft zum fünften Mal im sechsten Spiel. Vor dem Stadtderby liegt St. Pauli nur noch einen Punkt hinter dem HSV.

Fußballgott Alex Meier sei Dank ist der FC St. Pauli für das Stadtderby gegen den HSV am nächsten Sonntag gerüstet: Durch den (späten) fünften Treffer im sechsten Spiel des Winterneuzugangs haben die Kiezkicker am Sonnabend das Verfolgerduell der Zweiten Fußball-Bundesliga beim SC mit 1:0 (0:0) gewonnen. Vor dem Montagsspiel des HSV gegen Greuther Fürth ist St. Pauli (41 Punkte) auf Platz vier damit bis auf einen Zähler an großen Rivalen herangerückt.

Die Statistik

SC Paderborn

Zingerle -  Dräger (85. Shelton), Hünemeier, Strohdiek,  Collins - Vasiliadis - Pröger (62. Schwede), Ritter, Tekpetey - Gueye (69. Zolinski), Michel. - Trainer: Baumgart

FC St. Pauli

Himmelmann -  Kalla, Avevor,  Hoogma,  Buballa - Zehir, Knoll - Miyaichi (87. Carstens),  Möller Daehli (90.), Sobota (67. Schneider) -  Meier. - Trainer: Kauczinski

Schiedsrichter

Bibiana Steinhaus (Langenhagen)

Zuschauer

14.000

Tore

0:1 Meier (81.)

Gelbe Karten

Tekpetey, Zingerle, Strohdiek  – Kalla, Zehir, Schneider, Buballa

Gelb-Rote Karte

  – Zehir (87.)

1/7

Steinhaus gibt bei Meier-Tor Abseits

Dabei sah es speziell für den Matchwinner lange nach einem eher gebrauchten Tag aus – bis zum Siegtor in der 81. Minute agierte Meier vor dem Tor mehrmals glücklos. In der 35. Minute verwehrte Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus Hamburgs Sturmführer zudem einen Treffer. Nach Vorlage von Ersin Zehir hatte Meier den Ball über die Linie gestochert, doch der Assistent signalisierte Abseits. Eine knifflige Szene, es sah eher nach gleicher Höhe aus. "Den ersten hält er sehr gut, den zweiten muss ich machen", sagte Meier bei "Sky" über seine Chancen.

Miyaichi blüht in der zweiten Halbzeit auf

St. Pauli ließ sich insgesamt aber auch durch diesen Nachteil nicht aus der Ruhe bringen und riss das Spiel zunehmend an sich. Vor allem der agile Ryo Miyaichi, der für den Gelb gesperrten Christopher Buchtmann ins Team rückte, blühte im zweiten Durchgang regelrecht auf.

St. Paulis Profis in der Einzelkritik

In der 65. Minute hätte ein toller Pass des Japaners beinahe schon die Führung bedeutet, doch in dieser Szene versagten Meier vor dem Tor die Nerven. Wenig später rettete St. Paulis Torhüter Robin Himmelmann wiederum das 0:0 – bevor Meier dann doch noch zuschlug.

Kauczinski tanzt vor Freude

Der 1,96 Meter große Hüne sprang nach einem Freistoß von Marvin Knoll von der rechten Seite am höchsten und köpfte zur vielumjubelten Führung ein. "Knolli schießt die Dinger super, schön scharf, da musst du nur noch den Kopf hinhalten", sagte Meier über seinen Treffer. "Er hat heute schon eine Chance mehr gebraucht, aber dann war er eben da", sagte Kauczinski über den besten Torjäger der Zweitliga-Rückrunde, der selbst erst einmal noch nicht direkt an den HSV denken wollte.

Erste Paderborn-Heimpleite seit Februar 2018

"Wir wollen erst den Sieg genießen, dann geht es in die Vorbereitung Richtung Hamburg", sagte Meier. Nach dem Schlusspfiff hüpfte St. Paulis Trainer Markus Kauczinski vor Freude in die Höhe – da rückte auch die Gelb-Rote Karte für Zehir (87.) in den Hintergrund. Neben dem eigenen Erfolg dürfen sich die Hamburger auch über diesen Randaspekt freuen: Für Paderborn bedeutet das 0:1 gegen den Tabellennachbarn die erste Niederlage auf heimischem Boden seit dem 9. Februar 2018.

"Jetzt haben wir eine Woche, um uns auf das Stadtderby freuen zu können", sagte Kauczinski später in der ARD-"Sportschau": "Das ist überragend."