Hamburg. Budnikowsky einigt sich mit Konsumgüterkonzern Henkel. Der betont, dass es nie um eine politische Haltung ging.

Der FC St. Pauli kommt im Streit um die Körperpflegeserie "Anti-Fa" um eine rechtliche Auseinandersetzung herum. Der Konsumgüterriese Henkel, der seine Markenrechte verletzt gesehen hatte, hat sich mit dem Zweitligaverein und der Drogeriekette Budnikowsky geeinigt. Kurz gesagt: Die Produkte werden nur noch eingeschränkt vermarktet, die Restbestände verkauft – und damit soll die Angelegenheit dann aus der Welt geschafft sein.

"Wir waren mit Henkel im Gespräch. Das Duschgel ist in unserem Onlineshop bereits nicht mehr erhältlich. Auch die Creme und die Seife werden bis Ende der Woche ausverkauft sein. Deshalb stellt sich für uns die Frage nicht mehr", sagte St.-Pauli-Sprecher Christoph Pieper dem Abendblatt.

Budnikowsky-Sprecherin Wiebke Spannuth bestätigte, dass es "eine gütliche Einigung" mit Henkel gegeben habe. "In vielen Filialen sind die Produkte bereits ausverkauft." Anders als beim Verein ist bei Budni auch das Duschgel – Eigenwerbung: "Die wilde Frische der Straße" – noch erhältlich.

St. Pauli sieht "Anti-Fa" als großen Erfolg

Henkel, Vertreiber der Marke Fa, hatte dem Verein wegen der Anlehnung an den geschützten Namen mit rechtlichen Schritten gedroht. Die Firma hatte sich dafür in den sozialen Netzwerken gegen Kritik gewehrt – auch mit Verweis auf die Unternehmensgeschichte. In der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigte Henkel ausländische Fremdarbeiter und Kriegsgefangene.

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"Es war uns wichtig, deutlich zu machen, dass ein Verkauf von Körperpflege-Produkten, die sich in der Namensgebung eindeutig auf unsere seit Jahrzehnten erfolgreiche Körperpflege-Marke Fa beziehen, aus markenrechtlichen Gründen problematisch ist – unabhängig von einer Bewertung der politischen Absichten und Haltungen, die damit verbunden sind", sagte Henkel-Sprecher Wulf Klüppelholz dem Abendblatt.

St.-Pauli-Sprecher Pieper bezeichnet die Pflegeserie als "tollen Erfolg" – schon weil sie einen AfD-Politiker zum Schäumen gebracht hatte. Dennoch würden die Produkte nicht nachgeordert. "Anti-Fa" sei von Anfang an als limitierte Edition geplant gewesen, ähnlich wie vor einem Jahr das Duschgel "Wischi Waschi". Ein Schelm, wer vermutet, dass die öffentliche Erregung von vornherein einkalkuliert war.