Berlin. Stürmer Diamantakos ohne Torschuss, Nehrig fehlt die Spielpraxis: Die Einzelkritik für den gestürzten Zweitliga-Tabellenführer.

Eine Woche nach dem Pokal-K.-o. bei Wehen Wiesbaden ist der kurze Höhenflug des FC St. Pauli endgültig gestoppt. Nach zwei Siegen zum Saisonstart müssen die Hamburger die Tabellenführung in der 2. Bundesliga abgeben. Die 1:4-Niederlage bei Union Berlin war auch eine Folge individueller Aussetzer.

Himmelmann: Bei allen Gegentoren war der Keeper chancenlos.

Dudziak: Erledigte den Job als rechter Außenverteidiger ohne größere Schwächen, setzte aber auch kaum Akzente.

Ziereis: Der Innenverteidiger leistete sich in etlichen Situationen Unsicherheiten. Vor dem dritten Gegentreffer wurde er von Torschütze Andersson mit zwei Haken schwindelig gespielt.

Knoll: War bei den beiden ersten Gegentoren dem jeweiligen Torschützen am nächsten, aber nicht nah genug dran.

Buballa (bis 87.): Beim zweiten Gegentor sah auch der Linksverteidiger nicht gut aus, weil er Andersson nicht energisch störte.

Carstens (ab 87.): War noch dabei.

Nehrig (bis 53.): Dem Kapitän war die mangelnde Spielpraxis in einigen Situationen anzumerken. So konnte er sich nach einem Ballverlust nur mit einem Foul an Andersson behelfen. Musste taktisch bedingt früh aus dem Spiel.

Veerman (ab 53.): So stellt man sich einen guten Joker vor. 18 Minuten war er auf dem Feld, als er technisch stark zum zwischenzeitlichen 1:3 traf. Der 2,01-Meter-Mann empfahl sich für einen Startelfeinsatz – ein Lichtblick.

Möller Daehli: Blieb bei einer der wenigen aussichtsreichen Kontersituationen der ersten Halbzeit an Schmiedebach hängen. Wehrte sich nach Kräften gegen die physisch stärkeren Gegenspieler.

Flum: Drittes Ligaspiel, dritte Gelbe Karte – diese Art von Kontinuität ist nicht gerade wünschenswert.

Buchtmann: Bei aller Galligkeit in den Zweikämpfen konnte er sich nicht entscheidend in Szene setzen.

Neudecker: Testete mit einem frühen Volleyschuss die Haltbarkeit der Werbebande am Dach der Tribüne hinter dem Tor. Auch ansonsten meist unglücklich bei seinen Offensivbemühungen. Immerhin gab er den ersten Schuss seines Teams ab, der auf das Tor kam. Das war in der 70. Minute.

Diamantakos (bis 62.): Der Stürmer rackerte in vorderster Front, scheute keinen Zweikampf, doch zum Torabschluss kam er nicht.

Sahin (ab 62.): Farbiger Auftakt für den Offensivspieler: Zwei Minuten nach seiner Einwechslung sah er wegen eines taktischen Fouls Gelb. Ansonsten zeigte er kaum zwingende Aktionen.