Hamburg. Die Einräucherung des südlichen Stadionteils war Teil einer geordneten Choreografie – aber dennoch illegal. Das Verfahren läuft.
Prompt am Montag flatterte dem FC St. Pauli die erwartete, unschöne Post ins Haus. Absender: der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Inhalt: Bitte um eine Stellungnahme zu dem bunten Pyro-Rauchtöpfe-Spektakel auf der Südtribüne am Sonntag vor der Partie gegen Holstein Kiel. Das Verfahren läuft also, den Zweitligaclub erwartet eine Geldstrafe für das illegale Feuerspektakel einiger Anhänger. Aktuell dazu etwas sagen wollte der Verein allerdings wegen des jetzt schwebenden Verfahrens nicht: „Wir bitten um Verständnis.“
Mit den gemeingefährlichen Raketenschüssen der HSV-Anhänger in Bremen war die Einräucherung des südlichen Stadionteils am Sonntag indes nicht zu vergleichen. Sie war Teil einer geordneten Choreografie, aber dennoch nicht legal. Das „Mitführen von Feuerwerkskörpern, Leuchtkugeln und anderer pyrotechnischer Gegenstände“ ist nach Paragraf sechs der Stadionordnung natürlich untersagt.
St. Paulis Ultras rufen zu Demos auf
Allerdings war es der erste Zwischenfall dieser Art in dieser Saison. 32 Profivereine von der Bundesliga bis zur Dritten Liga wurden vom DFB bereits wegen diverser Verstöße zur Kasse gebeten, St. Pauli war noch nicht dabei. In den vergangenen Jahren gab es jedoch regelmäßig immer wieder Sanktionen. Vor einem Jahr hatte der DFB den Club unter anderem wegen Pyro-Einsatzes zu 22.500 Euro Geldstrafe verurteilt.
Zu befürchten ist außerdem, dass die zu erwartende Strafe für das Kiel-Spiel nicht die letzte bleibt. St. Paulis Ultras haben für die Partie gegen Eintracht Braunschweig am 10. März zu Demonstrationen gegen die Polizei sowie Bürgermeister Olaf Scholz und dessen Politik beim Einlaufen und nach dem Abpfiff aufgerufen: „Wir wollen daher die Öffentlichkeit des Millerntorstadions nutzen und zum Einlauf ein deutliches Zeichen setzen.“
St. Pauli dreht Partie gegen Kiel:
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