Hamburg. Präsident Oke Göttlich will in den nächsten zwei Wochen dem Kontrollgremium ein neues Team präsentieren.

Es waren unerwartete Nachrichten, die der FC St. Pauli am Mittwoch verkündete. Der Kiezclub zieht die für 2018 vorgesehenen Präsidiumswahlen vor, bereits am 23. November können die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung im Congress Centrum Hamburg (CCH) zur Wahlurne gehen. Damit das möglich wird, bat der Aufsichtsrat das aktuelle Präsidium, die Ämter zum 22. November niederzulegen, um einen Tag später bei den Neuwahlen wieder anzutreten.

Kommentar: Ein richtiger Schritt für St. Pauli

Präsident Oke Göttlich will nun in den nächsten zwei Wochen dem Kontrollgremium ein neues, fünf Personen umfassendes Team präsentieren, dass die Geschicke in den kommenden vier Jahren leiten soll. „Die nächsten Jahre werden entscheidend für die künftige Ausrichtung des Clubs. Wir wollen hiermit Kontinuität und Vertrauen in die handelnden Personen demons­trieren“, sagte Aufsichtsratschefin San­dra Schwedler.

Wichtige strategische Entscheidungen

Den ungewöhnlichen Vorgang begründet St. Pauli damit, dass mittelfristig wichtige strategische Entscheidungen bevorstehen, „die sich aus den aktuellen Entwicklungen des Profifußballs und der Wettbewerbsfähigkeit des Clubs ergeben“. Damit spielen die Verantwortlichen unter anderem auf die wahrscheinliche Reform der Investoren-Regel 50+1 an. Die aktuelle Führung beschäftigt sich seit Jahren mit der Themenlage und den möglichen Konsequenzen. Aufsichtsrat und Präsidium sind sich einig, dass der Club ein mitgliedergeführter Verein bleiben soll.

Ein ganz pragmatischer Grund für die Neuwahlen könnte auch die Tatsache sein, dass mit Reinher Karl und Thomas Happe zwei Vizepräsidenten aus privaten Gründen ihr Ausscheiden verkündet haben. Beide sollen künftig als externe Berater erhalten bleiben. Um nicht bei den Jahreshauptversammlungen in den kommenden beiden Jahren häppchenweise wählen zu lassen, entscheidet man sich dafür, komplett über eine Neubesetzung abstimmen zu lassen. Sicher ist, dass die derzeitigen Vizepräsidenten Joachim Pawlik und Jochen Winand auch dem neuen Team Göttlich angehören werden.