Hamburg. 1860 München erlitt die erste Heimniederlage unter Coach Vitor Pereira. Trotz des 2:1-Sieges tobte Trainer Ewald Lienen.
Es war ein ekstatischer Jubel, der den FC St. Pauli erfasste: Spieler, Trainer, Geschäftsführer Andreas Rettig, die gesamte Hamburger Delegation. Das schlechte Omen wurde einfach weggespielt. Der FC St. Pauli hat nach dem 5:0-Kantersieg über den Karlsruher SC auch bei 1860 München gewonnen. Das 2:1 gibt der Mannschaft von Trainer Ewald Lienen neuen Schwung im Kampf gegen den Abstieg. Zuletzt hatte es nach hohen Siegen immer wieder Niederlagen gegeben. Dieser Trend ist auch gebrochen.
Lienen sagte: "Wir mussten viel investieren. Es war ein schmutziges, ein dreckiges Spiel. Das war nicht attraktiv – aber zielführend." Lienen brachte auf den Punkt, was auf dem Spiel steht: "Für uns geht's ums Überleben, nicht um den Schönheitspreis."
So ging der sportliche Aufschwung des FC St. Pauli in München weiter: mit jetzt 13 Punkten aus den letzten fünf Partien. Mit nunmehr 24 Zählern schloss Pauli bis auf einen Punkt zu 1860 auf. Kapitän Lasse Sobiech (36./Handelfmeter) und Aziz Bouhaddouz (41.) erzielten vor 30.300 Zuschauern in der Allianz Arena die Tore für St. Pauli.
Lumor hatte 1860 bei der ersten Heimniederlage unter Trainer Vitor Pereira in Führung gebracht (27.). Lienen tobte am Spielfeldrand, weil die „Löwen“ ihren Angriff fortsetzten, obwohl Pauli-Profi Bouhaddouz nach einem Zweikampf verletzt am Boden lag.
Gedankenspiel: Relegation gegen den HSV
Der Sieg in München war auch deshalb wichtig, weil der KSC sich nach der Pleite auf St. Pauli mit einem 2:0-Sieg über Hannover 96 zurückgemeldet hat. Für die Statistiker: In der Rückrunden-Tabelle der zweiten Liga ist der FC St. Pauli auf Rang drei. Wäre das Realität für die gesamte Saison und bliebe der HSV dort, wo er ist, käme es am Ende der Saison zum Relegationsduell HSV gegen den FC St. Pauli. Doch das bleibt ein Gedankenspiel.