Hamburg. Vor dem Spiel in Braunschweig fordert der Trainer Konzentration aufs Wesentliche. Rückendeckung gab es vom Sportchef.

St.-Pauli-Trainer Ewald Lienen ruft seine Spieler vor dem Auswärtsspiel am Sonntag bei Eintracht Braunschweig auf, die Tabellensituation der Zweiten Bundesliga auszublenden. „Es wäre kontraproduktiv, auf die Tabelle zu schauen. Dadurch vergisst man nur, worauf es wirklich ankommt. Es kommt darauf an, jeden Tag konzentriert zu arbeiten. Nur dann können wir die Tabellensituation verändern“, sagte der 63-Jährige am Freitag. Die Hamburger stehen mit elf Punkten auf dem letzten Platz. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt fünf Punkte.

St. Pauli muss aufgrund einer Gelb-Sperre auf Linksverteidiger Daniel Buballa verzichten. Philipp Ziereis, Vegar Eggen Hedenstad, Ryo Miyaichi und Aziz Bouhaddouz fallen aus. Der Einsatz von Jan-Philipp Kalla und Dennis Rosin ist ungewiss. Auch Kapitän Sören Gonther wird aufgrund einer Erkältung nahezu sicher ausfallen. Der FC St. Pauli wird von 2300 Fans nach Braunschweig begleitet.

Lieberknecht lobt St. Pauli

Rückendeckung erfuhr Lienen von Geschäftsführer und Sportdirektor Andreas Rettig. „Wenn wir mit diesem Trainerteam nicht zuversichtlich wären, hätten wir die Entscheidung gegen Lienen getroffen. Aber diese Entscheidung verspricht uns den größtmöglichen Erfolg auf Klassenerhalt", sagte Rettig in einem Interview mit dem Fernsehsender Sky Sport News HD.

Eintracht Braunschweig ist mit 35 Punkten Zweiter. „Braunschweig ist sehr heimstark, hat dort 25 Punkte geholt und noch kein Spiel verloren. Die Mannschaft hat einen guten Zusammenhalt und eine gute Personalpolitik“, sagte Lienen. Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht sei einer seiner Lieblingskollegen. „Er macht eine tolle Arbeit.“

Eintrachts Leistung in Würzburg "Frechheit"

Lieberknecht selbst will sich von der Tabellensituation der Hamburger nicht blenden lassen: „Sie haben Qualität, sich im Winter ein wenig neu strukturiert und neue Spieler hinzubekommen. Daher erübrigt sich die Frage, ob wir sie unterschätzen.“

Ob der Braunschweiger Coach im Vergleich zum glücklichen 1:1-Unentschieden zum Rückrunden-Auftakt bei den Würzburger Kickers Veränderungen plant, ließ er offen. „Alle trainieren unheimlich engagiert. Das macht es für mich nicht so einfach, am Wochenende eine Entscheidung zu treffen“, sagte Lieberknecht. Er hatte die Leistung seiner Profis in der ersten Halbzeit in Würzburg als „Frechheit“ bezeichnet.