Hamburg. Der beim FC St. Pauli aussortierte Stürmer wechselt nach Philadelphia. Andreas Rettig spricht von einvernehmlicher Lösung.
Am Dienstag endete eine vier Wochen lange Hängepartie beim FC St. Pauli. Stürmer Fabrice-Jean „Fafa“ Picault wechselt mit sofortiger Wirkung zu Philadelphia Union. Der Club aus der US-amerikanischen Major League Soccer (MLS) hatte in der abgelaufenen Saison den sechsten Platz unter zehn Teams in der Eastern Conference belegt. Zuletzt hatte Picault dort bereits ein Probetraining absolviert und offenbar bei Trainer Jim Curtin und Sportdirektor Earnie Steward das Interesse an einer kurzfristigen Verpflichtung geweckt.
Seit St. Pauli am 2. Januar das Training nach der Weihnachtspause wiederaufgenommen hatte, fehlte Fabrice- Jean „Fafa“ Picault im Team des Kiezclubs. Der 25 Jahre alte Stürmer war von den Einheiten freigestellt worden, um sich einen neuen Arbeitgeber suchen zu können. Trainer Ewald Lienen wollte mit dem US-Amerikaner, der haitianische Wurzeln hat, nicht mehr zusammenarbeiten. Picaults Fitness-Defizite seien einfach zu groß, als dass er hätte im Kampf um den Klassenverbleib helfen können, hieß es. Hinzu kamen einige Vorkommnisse, die den Zusammenhalt der Mannschaft zu gefährden drohten.
„Einvernehmliche Lösung“
St. Paulis Geschäftsführer und Interims-Sportchef Andreas Rettig sagte am Dienstag nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen: „Es war für beide Seiten die beste Entscheidung. Wir freuen uns, dass wir eine einvernehmliche Lösung gefunden haben.“
Picault war Ende August 2015 von Sparta Prag ablösefrei zum FC St. Pauli gekommen. Nachdem er im März und April in den Spielen gegen Paderborn, Bochum (2) und Düsseldorf insgesamt vier Treffer erzielt hatte, zog St. Paulis damaliger Sportchef Thomas Meggle die Option und verlängerte den Vertag mit dem nur 1,72 Meter großen Angreifer bis Ende Juni 2018. In der Hinserie dieser Saison hatte Picault aber immer wieder mit Rückenschmerzen und weiteren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. So kam er lediglich auf sechs Zweitligaeinsätze (339 Minuten), in denen er es auf eine Torvorlage brachte – am ersten Spieltag beim VfB Stuttgart zur 1:0-Führung durch Aziz Bouhaddouz.
Picault behält Club in guter Erinnerung
„Auch wenn das Ende meiner Zeit beim FC St. Pauli unbefriedigend verlief, behalte ich den Club in guter Erinnerung und freue mich auf die neue Aufgabe in den USA“, sagte Picault nach der Vertragsauflösung. Diese gilt allerdings nur vorbehaltlich eines Medizinchecks bei seinem neuen Club.
St. Paulis Defensivspieler Jan-Philipp Kalla und Mittelfeldakteur Dennis Rosin absolvierten am trainingsfreien Dienstag ein individuelles Trainingsprogramm unter Leitung von Athletik-Coach Valentin Lange im Leistungszentrum an der Kollaustraße. Beide waren zuletzt wegen einer Erkältung ausgefallen.