Hannover. DFB-Preis für Glaubwürdigkeit, Kreativität und Nachhaltigkeit. Fans des FC St. Pauli hatten politische Aktion durchgesetzt.
Der Fanladen des FC St. Pauli hat den Julius-Hirsch-Preis 2016 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewonnen. Der Sänger Herbert Grönemeyer ehrte am Montag in Hannover die Hamburger Fan-Organisation für ihr jahrelanges Engagement. „Drei Dinge gaben den Ausschlag: Glaubwürdigkeit, Kreativität und Nachhaltigkeit“, sagte Grönemeyer in seiner Laudatio.
Der Fanladen hatte sich dafür eingesetzt, dass die Zweitligaspieler des FC St. Pauli am 12. Februar 2016 in der Partie gegen RB Leipzig Trikots mit der Aufschrift „Kein Fußball den Faschisten“ tragen durften. Zwei Jahre zuvor musste die Aufschrift überklebt werden. „Man muss Haltung trainieren“, lobte Grönemeyer die Aktion.
Bei der Preisvergabe landeten der Berliner Verein „Fußballfans gegen Homophobie“ sowie das Willibald-Gluck-Gymnasium im bayerischen Neumarkt auf den Plätzen zwei und drei. Mit dem Preis zeichnet der DFB seit 2005 Menschen und Organisationen aus, die sich mit den Mitteln des Fußballs für Demokratie, Menschenrechte sowie den Schutz von Minderheiten einsetzen.
„Der Preis würdigt ganz besonders eindrucksvolle Aktionen“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Der Namensgeber Julius Hirsch, ein ehemaliger jüdischer deutscher Nationalspieler, war 1943 nach Auschwitz deportiert worden.