Hamburg/Maria Alm. St. Paulis Kapitän muss in Hamburg bleiben. Sportchef Meggle wollte sich von den Badenern nicht unter Druck setzen lassen.

Der Transfer von St. Paulis Kapitän Sören Gonther zum Karlsruher SC ist geplatzt. "Der KSC wollte eine schnelle Entscheidung. Daraufhin haben wir festgestellt, dass wir nicht zusammenfinden", sagte St. Paulis Sportchef Thomas Meggle dem Abendblatt am Mittwoch im Trainingslager des Hamburger Fußball-Zweitligisten in Maria Alm (Österreich).

Karlsruhes Sportdirektor Jens Todt soll für Gonther demnach lediglich rund 250.000 Euro Ablöse geboten haben. Das waren für St. Pauli rund 200.000 Euro zu wenig. Dabei hatte zu Beginn des Ablösepokers noch eine Forderung von 600.000 Euro im Raum gestanden. "Wir sind doch nicht dazu da, die Pro­bleme des Karlsruher SC zu lösen“, hatte St. Paulis Trainer Ewald Lienen dem Abendblatt bereits am Sonntag gesagt.

Gonther fühlte sich geschmeichelt

Gonther, der seit 2012 insgesamt 67 Zweitligaspiele für St. Pauli absolviert hat, wäre allerdings bereit gewesen, die Hamburger zu verlassen. "So etwas ist Balsam für die Seele und zeigt, dass man nicht so viel falsch gemacht hat“, hatte der Innenverteidiger zum Trainingsauftakt in der vergangenen Woche über das Angebot aus Baden gesagt. Gleichzeitig stellte er aber bereits zu diesem Zeitpunkt klar, sich weiter voll für St. Pauli einbringen zu wollen, sollten sich die Clubs nicht auf eine Ablöse einigen können.

Gonthers Vertrag beim FC St. Pauli läuft noch bis zum 30. Juni 2017. "Ich bin 29 Jahre alt, stehe hier noch ein Jahr unter Vertrag, habe eine Familie mit zwei kleinen Kindern, da ist es legitim, über den Tellerrand hinauszublicken und sich Gedanken über seine Zukunft zu machen", hatte Gonther zuletzt gesagt. Am Mittwoch betonte er auf Nachfrage erneut seine fußballerische Gegenwart: "Ich möchte mich aktuell nicht in der Öffentlichkeit äußern. Meine volle Konzentration gilt momentan der Vorbereitung und meiner Leistung."