Hamburg. St. Paulis Kapitän hofft auf schnelle Einigung der Clubs. Neben Karlsruhes Manager Todt hat auch Trainer Oral mit Gonther gesprochen.

Am Mittwochvormittag absolvierte Sören Gonther den Kraftzirkel und das Torschusstraining beim FC St. Pauli mit vollem Engagement – ganz so, als wäre nichts geschehen. Tatsächlich aber wartet der 29 Jahre alte Innenverteidiger darauf, dass sich sein aktueller Arbeitgeber und der Karlsruher SC über einen Transfer einig werden. Wie berichtet, strebt St. Paulis Ligakonkurrent an, Gonther zu verpflichten und ihn zu einem „Kopf unserer Mannschaft“ zu machen, wie es KSC-Sportdirektor Jens Todt formulierte. „Das hat er mir auch so gesagt. So etwas ist Balsam für die Seele und zeigt, dass man nicht so viel falsch gemacht hat“, sagte Sören Gon­ther am Mittwoch nach der ersten Trainingseinheit.

„Es ist in den vergangenen Tagen sehr schnell gegangen“, berichtete er über die Offerte aus Karlsruhe. Neben Sportdirektor Todt habe auch KSC-Trainer Thomas Oral mit ihm telefoniert. „Mich ehrt, so ein Angebot zu erhalten. Ich habe aber noch einen Vertrag beim FC St. Pauli. Also liegt der Ball beim Verein. Alle Parteien wissen, wie ich denke“, sagte Gonther.

Im letzten Jahr lehnte Gonther direkt ab

Es ist offenkundig, dass Gonther sehr geneigt ist, das Angebot anzunehmen. Sonst hätte er es direkt ablehnen können. So, wie er es im vergangenen Winter tat, als ihn ebenfalls ein anderer Club verpflichten wollte.

„Ich bin 29 Jahre alt, stehe hier noch ein Jahr unter Vertrag, habe eine Familie mit zwei kleinen Kindern, da ist es legitim, über den Tellerrand hinauszublicken und sich Gedanken über seine Zukunft zu machen“, sagte Gonther am Mittwoch. Über die Dauer des vom KSC angebotenen Vertrages verriet er: „Es ist auf jeden Fall lang genug. Ich werde in meiner Karriere nicht mehr viele Verträge unterschreiben.“

Gonther stellte aber auch klar, dass er sich weiter voll einbringen werde, falls sich die Clubs nicht auf eine Ablöse einigen können. „Ich respektiere den Vertrag, den ich bei St. Pauli habe“, sagte der Abwehrspieler, der seit 2014 Kapitän ist. In der Saison 2015/16 kämpfte er mit mehreren Verletzungen und verlor seinen Stammplatz in der Innenverteidigung. Diese bildeten meist Lasse Sobiech und Philipp Ziereis. Auch jetzt dürfte es für Gonther schwer werden, einen Startelfplatz zu erhalten.