Heidenheim/Hamburg. Kiezkicker erleiden herben Dämpfer im Aufstiegsrennen. Himmelmann sieht bei erstem Gegentor nicht gut aus. Drama um Verhoek.

Das war im Aufstiegsrennen viel zu wenig: Durch eine verdiente 0:2 (0:0)-Niederlage beim 1. FC Heidenheim hat der FC St. Pauli in der zweiten Fußball-Bundesliga wichtige Punkte auf die Spitzengruppe eingebüßt und muss nun fürchten, den Anschluss zu verpassen. Im Schneetreiben auf der schwäbischen Alb trafen Dennis Thomalla (71.) und Bard Finne (81.) für die Gastgeber.

Beim ersten Gegentreffer sah St. Pauli ansonsten zuverlässiger Schlussmann Robin Himmelmann nicht gut aus, als er einen Fernschuss von Robert Leipertz nur nach vorne abklatschen konnte. Den Abstauber drosch der freistehende Thomalla unhaltbar ins Netz. Auch beim zweiten Treffer stand der Schütze völlig blank: Finne musste einen Konter nach einer Ecke der Hamburger nur noch ins leere Tor abschließen.

Und es kam noch dicker für die Kiezkicker, speziell für John Verhoek. Der Matchwinner aus dem Braunschweig-Spiel (1:0) musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Zur zweiten Halbzeit kam der Stürmer dann für Fafa Picault ins Spiel, nur zehn Minuten später musste der Niederländer aber wieder runter. Ohne gegnerische Einwirkung knickte Verhoek mit dem Knöchel um und musste von den Betreuern gestützt vom Feld geführt werden.

Verhoek kurz nach seiner Einwechslung verletzt

Für Verhoek kam Kyoung-Rok Choi, doch auch der Südkoeraner konnte keine Akzente setzen. Überhaupt fand St. Pauli, bei dem Kapitän Lasse Sobiech nach zwei Spielen erstmals wieder in der Startelf stand, in der Offensive so gut wie nicht statt. Die einzige echte Torchance vergab Enis Alushi, der in der 31. Minute von der Strafraumgrenze den Pfosten traf. "Wir haben es nicht geschafft, Heidenheim unter Druck zu setzen. Sie haben unsere Müdigkeit gut ausgenutzt", sagte Alushi.

Das Spiel im Liveticker

Zum ersten Gegentor sagte Torhüter Himmelmann selbstkritisch: "Ich hatte ein bisschen Probleme mit dem Stand auf dem seifigen Untergrund. Ich wollte den Ball eigentlich zur Seite abwehren." Die mitgereisten Fans, die vor dem Anpfiff mit einer Fahnen-Choreographie begeisterten, gingen mit der Mannschaft allerdings weniger hart ins Gericht. Nach dem Spiel bauten sie das Team um Trainer Ewald Lienen lautstark auf.

St. Pauli muss sich nun schnell berappeln und im nächsten Spiel am kommenden Freitag gegen den SC Paderborn (18.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) wieder dreifach punkten. Der Rückstand auf den 1. FC Nürnberg auf Rang drei beträgt nun schon fünf Zähler.

Statistik

Heidenheim: Zimmermann - Robert Strauß, Beermann, Kraus, Feick - Theuerkauf, Griesbeck - Leipertz (ab. 83. Minute Titsch-Rivero), Schnatterer (ab 85. Minute Skarke) - Morabit (ab. 67. Minute Finne), Thomalla. - Trainer: Schmidt

St. Pauli: Himmelmann - Hornschuh, Sobiech, Ziereis, Buballa (ab 81. Minute Keller) - Alushi, Rzatkowski - Picault (ab 46. Verhoek/ab 59. Minute Choi), Buchtmann, Dudziak - Thy. - Trainer: Lienen

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer: 14.000

Tore: 1:0 Thomalla (71.), 2:0 Finne (81.)

Gelbe Karten: - Buballa (2)