Hamburg. St. Paulis Trainer Lienen fordert volle Konzentration auf das letzte Spiel des Jahres. Rzatkowski und andere fehlen gegen Karlsruhe.
Für Ewald Lienen und Thomas Meggle war bereits am Donnerstag, sieben Tage vor Heiligabend, Bescherung. Vor der obligatorischen Pressekonferenz des FC St. Pauli bekamen Cheftrainer und Sportchef das Gesellschaftsspiel „Heimspiel – Das St. Pauli Quiz“ von Miterfinder Max Barros, 30, überreicht. „Das können Sie im Trainingslager gegeneinander spielen“, sagte der bekennende Anhänger des Kiezclubs. Meggle hätte am liebsten sofort die 1910 Fragen in dem Brettspiel gelöst, packte das Paket noch während der Presserunde aus.
Es sollten die einzigen vorweihnachtlichen Momente bleiben. Von seinen Profis erwartet der Trainer vor dem letzten Spiel des Jahres am Freitag (18.30 Uhr, Millerntor) gegen den Karlsruher SC volle Konzentration. Lienen glaubt nicht, dass die Spieler bereits mit dem Gedanken in der anstehenden Winterpause sind. „Es ist unser Job, voll konzentriert zu sein. Wir tun alles dafür, mit der größtmöglichen Spannung und Fokussierung ins Spiel zu gehen“, sagte Lienen, der gegen die Badener seine Mannschaft umbauen muss.
Neben dem gesperrten Innenverteidiger Philipp Ziereis werden auch Jeremy Dudziak (Schulter ausgekugelt) und Jan-Philipp Kalla (Teilriss des Innenbandes im Knie) fehlen. Der Einsatz von Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski ist äußerst fraglich. Den 25-Jährigen plagen noch immer die Folgen einer Nasennebenhöhlenentzündung. Am Donnerstag absolvierte der Leistungsträger ein leichtes Training an der Kollaustraße. „Er ist aber noch blass und die Nase komplett zu. Das sieht eher nicht so gut aus bei Marc“, sagte Lienen, der keinen Hehl daraus macht, wie gut es der Mannschaft tun wird, eine Pause zu bekommen.
Lienen scherzt über Weihnachtsente
Die laufintensive Spielweise hat Kraft gekostet. Einige Spieler gehen auf dem Zahnfleisch. Viel Zeit zur Regeneration bleibt dem FC St. Pauli jedoch nicht. Bereits am 4. Januar bittet Lienen zur ersten Trainingseinheit des neuen Jahres. Somit hat das Team lediglich 14 Tage Zeit, um abzuschalten und die Festtage im Kreise der Familie zu genießen.
„Ich hoffe, dass alle Spieler mit demselben Gewicht wiederkommen“, scherzte Lienen, der am liebsten eine ganz besondere Taktik anwenden würde, um zu verhindern, dass seine Spieler zu sehr beim leckeren Essen zuschlagen. „Ich würde gerne allen Spielern jemanden zur Seite stellen, der die Ente weggrätscht, sie von Süßigkeiten fernhält und Sektflaschen abfängt“, sagte der Trainer und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Wir vertrauen den Jungs natürlich“, sagte Lienen, der hofft, dass die Bescherung am Freitag kein weiteres Brettspiel einbringt, sondern drei Punkte gegen den Karlsruher SC.