Hamburg. Vor dem Jahresfinale zeigt sich St. Paulis Trainer bestens aufgelegt. Allerdings plagen Lienen auch Personalsorgen - und die Ansetzung.

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli geht mit Personalsorgen ins letzte Spiel des Jahres am Freitag (18.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den Karlsruher SC. Neben dem gesperrten Innenverteidiger Philipp Ziereis (5. gelbe Karte) fehlen Trainer Ewald Lienen auch der erkältete Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski ("Er sieht ziemlich blass und kränklich aus") und Jan-Philipp Kalla (Knie). Auch der Einsatz von Außenspieler Jeremy Dudziak, der sich die Schulter ausgekugelt hatte, ist fraglich. „Wir tun alles dafür, mit der größtmöglichen Spannung und Fokussierung in das Spiel zu gehen“, sagte Lienen. Das Millerntor-Stadion ist bereits ausverkauft.

St. Pauli geht als Tabellen-Vierter in den 19. Spieltag, der KSC steht aktuell auf Position elf. „Karlsruhe hätte es verdient gehabt, aufzusteigen“, sagte Lienen mit Bezug auf die verlorene Relegation gegen den Hamburger SV. Aktuell hat er eine ansteigende Form ausgemacht: „Karlsruhe musste einige gute Spieler abgeben. Sie haben lange gebraucht, sich davon zu erholen. Jetzt haben sie es geschafft. Der KSC trat in den letzten Partien sehr aggressiv auf und war enorm spielstark“. Über den Gegner zeigte sich Lienen bestens informiert, sogar die Schuhgröße der neuen Nummer eins René Vollath konnte er aus dem Ärmel schütteln (43,5).

Lustiges Fragespiel mit Lienen und Meggle

In der Hinrunde gewann St. Pauli in Karlsruhe mit 2:1. "Damals waren die in der 60. Minute stehend K.o.", erinnerte Lienen. Der Konditionsrückstand sei nach verkürzter Vorbereitung aber ebenso aufgearbeitet wie die Enttäuschung nach verpasstem Aufstieg und dem personellen Aderlass mit Abgängen wie dem von Torschützenkönig Rouwen Hennings. Auch wenn der ehemalige St. Paulianer inzwischen weg ist, will Lienen die Offensive der Badener nicht unterschätzen. Davon zeugte auch ein kleines Fragespielchen, das Lienen im Verbund mit Sportchef Thomas Meggle in der Pressekonferenz initiierte. "Wer ist dafür, dass wir sehr viele Defensivspieler anhäufen?", wollten sie von den Medienvertretern wissen. Als sich niemand meldete, legte Lienen nach und fragte: "Wer ist dafür, dass wir keinen Defensiven aufstellen?" Um sich dann selbst zu melden und zu sagen: "Markus Kauczinski!"

FC St. Pauli nur torlos in Bielefeld

Fabrice-Jean ''Fafa'' Picault wird von Manuel Hornig gelegt
Fabrice-Jean ''Fafa'' Picault wird von Manuel Hornig gelegt © WITTERS | UweSpeck
Torwart Robin Himmelmann hielt den Punkt fest
Torwart Robin Himmelmann hielt den Punkt fest © WITTERS | UweSpeck
Bielefelds Torwart Wolfgang Hesl im Duell mit Waldemar Sobota
Bielefelds Torwart Wolfgang Hesl im Duell mit Waldemar Sobota © WITTERS | UweSpeck
Bielefelds Christopher Nöthe (l) im Kampf um den Ball mit Enis Alushi (r)
Bielefelds Christopher Nöthe (l) im Kampf um den Ball mit Enis Alushi (r) © dpa | Friso Gentsch
Bielefelds Trainer Norbert Meier feuert sein Team an
Bielefelds Trainer Norbert Meier feuert sein Team an © dpa | Friso Gentsch
Bernd Nehrig (l) mit dem Kopfball
Bernd Nehrig (l) mit dem Kopfball © dpa | Friso Gentsch
Kalla im Duell mit Hemlein
Kalla im Duell mit Hemlein © Bongarts/Getty Images | Thomas Starke
Trainer Ewald Lienen an der Seitenlinie
Trainer Ewald Lienen an der Seitenlinie © WITTERS | UweSpeck
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Lienen kritisiert Spielplaner der DFL

Im Rahmen der Pressekonferenz stellten Lienen und Meggle das kürzlich erschienene „Heimspiel - Das St. Pauli Quiz“ vor, das beim 1910-Museum des Vereins erhältlich ist. Außerdem nutzte Lienen das Auditorium für erneute Kritik an den Platzverhältnissen von Bielefeld: "Es ist schon schwer, auf einer Kuhwiese den Fußball zu zeigen, den die beiden Mannschaften gezeigt haben." Dass sowohl seine Mannschaft als auch die Arminia schon wieder freitags spielen müsse, kann Lienen derweil nicht nachvollziehen. "Ich hätte mir schon vorstellen können, dass am Samstag, Sonntag oder Montag noch ein Plätzchen für eine der beiden Mannschaften frei gewesen wäre", sagte Lienen in Richtung DFL.