Bielefeld/Hamburg. St. Paulis Trainer schimpfte nach dem 0:0 bei der Arminia aufs Geläuf. Bielefelds Meier konterte, doch Lienen schlug abermals zurück.
Das vermeintliche Topspiel der zweiten Fußball-Bundesliga zwischen Arminia Bielefeld und dem FC St. Pauli endete 0:0 - doch schiedlich, friedlich war es keineswegs. Schuld daran war vor allem der Rasen, zumindest aus Sicht der Kiezkicker. „Es war ein großer Kampf mit wenigen Ballstafetten“, sagte St. Paulis Verteidiger Jan-Philipp Kalla. „Dass wir kein schönes Spiel gesehen haben, lag auch am schlechten Platz.“ Sportdirektor Thomas Meggle befand bei Sky: „In den letzten zehn Minuten waren beide Mannschaften auf dem tiefen Rasen k.o. Ich denke auch, dass beide mit dem 0:0 heute zufrieden sind. Bei uns ging heute nicht viel nach vorne.“
Ungleich aufgebrachter reagierte Ewald Lienen auf die schlechten Platzverhältnissen auf der Alm, die seiner Meinung nach für die Hamburger nicht mehr zuließen als das torlose Remis. „Der Platz ist für unser Spielsystem nicht geeignet, darauf kann man den Ball nicht so laufen lassen“, erklärte St. Paulis Trainer.
Peter Neururer stiehlt Ewald Lienen in Bielefeld die Show
Als sein Kollege Norbert Meier ihm mitteilte, dass der Rasen demnächst ausgetauscht werde, kommentierte Lienen bissig: „Das nützt uns jetzt auch nichts.“ Allerdings konnte er auch zufrieden sein, überhaupt einen Punkt mit an die Elbe nehmen zu können, da die Bielefelder die besseren Chancen hatten. Die beste Möglichkeit bot sich den Arminia-Profis Christopher Nöthe und Christoph Hemlein, die in der 27. Minute nacheinander am überragenden Gäste-Keeper Robin Himmelmann scheiterten. Deshalb gestand Lienen auch ein, „ein wenig Glück“ gehabt zu haben. Und so hielt sich beim Aufstiegsaspiranten die Enttäuschung über die Nullnummer in Grenzen. „Glücklich sind wir damit nicht, aber wir können mit dem Ergebnis gut leben“, meinte Lienen.
FC St. Pauli nur torlos in Bielefeld
Arminia ist der Remiskönig
Ex-Bundesligist St. Pauli fiel zwar hinter den 1. FC Nürnberg auf Tabellenrang vier zurück, weist aber ebenso 30 Punkte auf wie die Franken, die dank der besseren Tordifferenz auf dem Relegationsplatz stehen. Fünf Zähler entfernt von Tabellen-Rang 16 liegen nun die Remis-Könige aus Bielefeld (13. Platz).
„Ich habe über uns gelesen, dass wir die Punkte wie ein Eichhörnchen hamstern“, sagte Meier nach dem zwölften Unentschieden dieser Saison. „Es tut uns gut, wenn wir geordnet sind. Was nützt es, wenn wir Harakiri nach vorn spielen und dreimal hintereinander 3:5 verlieren? Dann wäre die Moral weg.“
Auch für die Spieler ist das Punktesammeln wichtiger als schön zu spielen. „Wir haben 21 Punkte. Das ist in Ordnung“, sagte Arminia-Abwehrspieler Stephan Salger. „Nun wollen wir so schnell wie möglich 40 Punkte haben, damit wir nächstes Jahr wieder in der zweiten Liga spielen.“ Keine Sorgen um den Klassenverbleib macht sich momentan Mittelfeldakteur Manuel Junglas: „Wenn wir so spielen, wie in den vergangenen Wochen, brauchen wir keine Angst zu haben.“