Hamburg. Nach drei Einwechslungen darf der Haitianer gegen Union Berlin auf einen Einsatz von Beginn an hoffen. Das wird auch seine Mama freuen.

Als Fabrice-Jean „Fafa“ Picault am Mittwochvormittag zum Termin mit dem Abendblatt erschien, sorgte er für eine Überraschung. „Moin, wie geht’s“, grinste der Offensivspieler des FC St. Pauli bei der Begrüßung, um kurz danach stolz zu verkünden, dass er am Montag seine erste Deutschstunde hatte. „Ich will drei- bis viermal pro Woche lernen. Es ist gar nicht so schwer“, sagte der Haitianer mit US-amerikanischem Pass.

Ähnlich ehrgeizig präsentiert sich Picault auch auf dem Platz. Nach dem Mannschaftstraining absolvierte er noch eine individuelle Einheit. „Ich habe den körperlichen Rückstand auf meine Kollegen fast aufgeholt. Mein Körper ist aufgewacht“, scherzte Picault, der im Sommer lediglich Einzeltraining absolviert hatte. „Das ersetzt aber keine Teameinheit. Die ersten vier Wochen hier waren wie meine ganz persönliche Vorbereitung. Aber ich fühle mich jetzt gut“, sagte Picault.

Picault winkt das Startelfdebüt

Der Lohn: Am Sonnabend (13 Uhr) beim Auswärtsspiel bei Union Berlin könnte erstmals ein Platz in der Startelf winken. Im Trainingsspiel trug Picault das neongelbe Leibchen der Stammspieler. Er wirbelte auf der rechten Außenbahn für Waldemar Sobota, der den erkrankten Sebastian Maier im Mittelfeldzentrum vertrat.

„Ich möchte natürlich spielen, bin aber geduldig. Die Saison ist doch noch so lang. Wenn ich die Chance kriege, muss ich beweisen, was ich drauf habe, dass ich dem Team helfen und den Unterschied machen kann“, sagte Picault.

Picaults will seiner Mama etwas bieten

Bislang hielten sich seine Einsätze in Grenzen. Nach einem guten Spiel und einem Treffer im Test gegen Borussia Dortmund stehen bisher drei Kurzauftritte gegen Duisburg, Braunschweig und Paderborn zu Buche. „Mit jeder Spielminute komme ich in den Rhythmus und zu Selbstvertrauen“, sagte Picault, der auch aus einem privaten Grund hofft, mehr Einsatzzeit zu bekommen.

In der kommenden Woche kommt die Mutter des 24-Jährigen aus den USA zu Besuch. „Es wäre toll, wenn sie mich spielen sehen könnte“, sagte Picault und ergänzt: „Vor allem freue ich mich auf die Kochkünste meiner Mutter. Wir sehen uns maximal zweimal pro Jahr“, sagte Picault.