Timmendorfer Strand. Hamburger Zweitligist verliert beim NTSV Strand mit 1:3. Lienens Begründung für die Schlappe in Schleswig-Holstein lässt aufhorchen.
"Strand Pauli" steht in Hamburg in erster Linie für Ausspannen am Feierabend. Die Profis des FC St. Pauli haben am Mittwochabend möglicherweise tatsächlich eher an den Beachclub aus ihrer Heimatstadt gedacht als an ihren Gegner.
Der hieß nämlich NTSV Strand 08, kickt hauptamtlich in der Verbandsliga Schleswig-Holstein und fügte dem Fußball-Zweitligisten nun eine empfindliche Niederlage zu.
1:3 (0:1) hieß es am Ende für die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen, der das Testspiel am Timmendorfer Strand in der Länderspiel-Pause eigentlich dazu nutzen wollte, um sich auch ein Bild von den Reservisten zu machen.
Von diesen machte letztlich nur einer auf sich aufmerksam: Talent Dennis Rosin (58.) konnte an der Ostsee lediglich zwischenzeitlich ausgleichen.
Zu allem Überfluss leistete sich Bernd Nehrig kurz vor Schluss ein Foul im Strafraum (85.), das einen Elfmeterpfiff und den Treffer zum 1:2 zur Folge hatte. Den Schlusspunkt setzte Sand dann in der Nachspielzeit.
Lienen spricht von Regionalliganiveau
Ist die Blamage etwa der Auftakt zu einer Mini-Krise? Diesen Gedanken wehrte Lienen schnell ab. „Wir haben heute gegen einen sehr starken Gegner gespielt, der sicherlich Regionalliganiveau hat", sagte der 61-Jährige hinterher.
"Meiner Mannschaft hat man die sehr hohe Belastung der Trainingseinheiten von heute und gestern angemerkt. Man hat gemerkt, dass am Ende die Körner gefehlt haben“, sagte der Coach angesichts der späten Gegentore.
„Und da wir derzeit sehr viele angeschlagene Spieler haben, mussten unter anderem Kalla und Nehrig durchspielen, und das nach ihren langen Verletzungen.“
Ein Erfolgserlebnis wäre nach der ersten Heimniederlage der Saison (1:3 gegen Sandhausen) dennoch sicher wünschenswert gewesen.
Lienen schickt Feldspieler zur Regeneration
Am Tag nach dem Test absolvierten die Profis eine regenerative Einheit. Alle Feldspieler zogen am Donnerstag ihre Laufschuhe an und drehten im Niendorfer Gehege einige Runden.
Nur die Torhüter Robin Himmelmann, Philipp Heerwagen und Svend Brodersen standen im Trainingszentrum an der Kollaustraße auf dem Rasen.
Das nächste Pflichtspiel steht für den Tabellendritten der 2. Liga am übernächsten Sonnabend an (13 Uhr). Dann läuft die Lienen-Elf beim FC Union Berlin auf - und ganz sicher wieder mit der Stammformation.
Die Statistik
St. Pauli: Heerwagen – Startsev (45. Buballa), Eden (45. Sobiech), Hornschuh, Kalla – Nehrig, Rosin – Picault, Dudziak (45. Buchtmann) – Verhoek, Empen (45.Sobota)
Tore: 1:0 Pajonk (24.), 1:1 Rosin (58.), 2:1 Mamane (85., Foulelfmeter), 3:1 Piesker (90. +1)
Zuschauer: 500