Hamburg. Eintracht Braunschweig nimmt nach drei Siegen in Folge wieder einen Spitzenplatz ins Visier. Bergreen in Topform.
Drei Siege in Folge und dabei 11:0 Tore – das ist die Bilanz, mit der Eintracht Braunschweig nach einem mäßigen Saisonstart die Euphorie bei seinen Anhängern wieder entfacht hat. Schon seit Wochenbeginn ist das Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli im 23.325 Zuschauer fassenden Eintracht-Stadion ausverkauft.
Der Zuspruch ist beim Blick auf die aktuelle Tabelle nicht verwunderlich, schließlich hat sich die Partie durch die jüngsten Ergebnisse beider Mannschaften zu einem Spitzenspiel der Zweiten Liga entwickelt. So trifft jetzt der Tabellensechste auf den Tabellendritten. Dabei haben die Braunschweiger die Chance, mit einem Sieg die St. Paulianer vom Aufstiegs-Relegationsplatz zu verdrängen.
Dabei war diese Entwicklung noch vor Kurzem kaum absehbar. Nach einem enttäuschenden Abschluss der vergangenen Saison mit drei Niederlagen in Folge und dem jähen Ende der Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg verließen nicht weniger als 14 Spieler die Eintracht, darunter auch Urgestein Dennis Kruppke, der seine Profikarriere beendete, und Stürmer Håvard Nielsen, der zum österreichischen Meister RB Salzburg ging.
FC St. Pauli siegt gegen Duisburg
Mindestens einen gleichwertigen Ersatz für den Norweger hatte sich die Eintracht bereits Anfang 2015 mit der Verpflichtung des dänischen Stürmers Emil Berggreen gesichert. In diesem Sommer war auch der HSV am 1,94-Meter-Mann interessiert und bot mehr als 1,2 Millionen Euro als Ablöse. Braunschweig jedoch lehnte ab. Saisonübergreifend erzielte Berggreen in 18 Spielen sieben Treffer. Ende August war der 22-Jährige mit einem Doppelpack am 6:0 gegen Karlsruhe beteiligt. Dazu bereitete er in den jüngsten drei Spielen auch je einen Treffer vor.
Ähnlich wie St. Pauli mit dem glücklichen 2:0 gegen Duisburg kam auch Braunschweig am vergangenen Spieltag zu einem nur scheinbar sicheren Sieg. „Es war nicht die deutliche Angelegenheit, die das Ergebnis aussagt. Frankfurt hatte eine Drangphase, in der wir wenig Zugriff auf die Partie hatten“, stellte Braunschweigs Sportchef Marc Arnold nach dem 3:0 beim FSV Frankfurt fest. Gleichwohl habe es das Selbstvertrauen seines Teams weiter gestärkt, dass auch dieses Spiel gewonnen werden konnte.
Dies ist eine weitere Parallele zum FC St. Pauli. „Wir treten mit breiter Brust auf, aber können unsere Situation auch richtig einschätzen“, sagte Lasse Sobiech nach dem Sieg gegen Duisburg. Der Innenverteidiger hat im Übrigen beste Erinnerungen an Braunschweig. In der vergangenen Saison erzielte er beim 1:0-Heimspielsieg den entscheidenden Treffer, im Rückspiel war er ebenfalls per Kopf der Torschütze zum 2:0-Endstand.